Rückblick 2015

In den Gremien des organisierten Sports, wie dem Ausschuss Breitensport/Sportentwicklung, aber auch im Vorstand des LSV wurde 2015 intensiv über die Integration durch und in den Sport mit dem Fokus auf die aktuelle Flüchtlingsthematik gesprochen. Ein zusätzliches Landesprogramm zur Integration der Flüchtlinge im Sport wurde ins Leben gerufen, bei der aktuell 40 Sportvereine partizipieren. Es wurde eine Steuerungsgruppe „Sport für alle-Sport mit Flüchtlingen“ begründet, bei der Mitarbeiter/innen des Ministeriums für Inneres, sowie Bildung, des Flüchtlingsbeauftragten der Landesregierung, des Flüchtlingsrates SH, des Diakonischen Werks, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, von Schulen mit DaZ-Klassen und des LSV teilnehmen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wir haben bei öffentlichen Veranstaltungen zu verwandten Themen zur Integration von jugendlichen unbegleiteten Flüchtlingen und bei der Bundesfreiwilligentagung der Sportjugend SH Vorträge gehalten bzw. an der Talkrunde teilgenommen. Wir sind bei Pressekonferenzen und Veranstaltungen der Kreissportverbände und Sportvereine eingeladen worden, um Vorträge zu halten. Es wurden 26 Artikel auf der Länder aktuell-Seite der Bundeshomepage www.integration-durch-sport.de für Schleswig-Holstein eingestellt. Auf der Homepage des LSV www.lsv-sh.de erschienen 11 Artikel, desweiteren wurde über die Seite „Sport für alle- Sport mit Flüchtlingen“ verlinkt zur Bundeshomepage und zu den Auftritten des Landes SH www.willkommen.schleswig-holstein.de und www.ich-helfe.sh soll verlinkt werden. Dem LSV wird vom Innenministerium SH hier eine eigene Kachel angeboten, Gespräche und Vorbereitungen mit Vertretern des Innenministeriums SH dafür fanden 2015 statt.

Im „Sportforum“, der offiziellen Verbandszeitschrift des LSV, hat sich die Anzahl der Berichte nahezu verdreifacht. 18 Berichte, zu Veranstaltungen im Programm und in Bezug zur Flüchtlingsthematik, wurden veröffentlicht. Neue Kooperationspartner sind gefunden worden. Es zeigte sich, dass die Organisation und Durchführung größerer Veranstaltungen in der Öffentlichkeit gut wahrgenommen wird. Es wurden auf der Basis der Neukonzeption Flyer und Informationen des Bundesprogramms herausgegeben. Die Informationen und der Service wurde kontinuierlich fortgeführt (Homepage, Thema des Monats, News aus den Ländern, Vereinsprofile, Verlinkung, aktuelle Meldungen, Infodienst). In drei regionalen Veranstaltungen in Kreissportverbänden und Fachverbänden stellten wir die Integrationsarbeit im Sport vor.

Maßnahmen des Programms

Um das freiwillige Engagement in den Sportvereinen zu fördern und anzuerkennen, sind attraktive und integrative, programmeigene Maßnahmen und Veranstaltungen umgesetzt worden. Zudem wurden in Schleswig-Holstein mit Hilfe von Sportvereinen und freiwillig Engagierten Sportangebote organisiert, die die Zielgruppe bedarfsgerecht, altersgemäß und geschlechtssensibel ansprechen. Insbesondere konnten wir neben zwei „Katjes verbindet – Integration durch Sport“ –Projekten mit ganz bestimmten Sportarten, wie z.B. Schwimmen und Fitnessangebote, Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund ansprechen. Diese Erfahrungen wollen wir in den nächsten zwei Jahren fortführen in der integrativen Arbeit und weitere Projekte starten.

Maßnahmen, die 2015 insbesondere für Migrantinnen durchgeführt wurden:

1.SV Tungendorf – Gymnastik, Fitness, Aerobic plus Ernährungsberatung

2. SV Makkabi – Sport für Frauen

3. Kieler Turnverein – Sport-Akrobatik

4. TSV Neustadt – Mädchen- und Frauenboxen

5. Elmshorner Schachclub – Mädchen- und Frauenschach

6. BSC Kiel – Boxen für Frauen

7. Ruthenberger SV – Frauenfitness

8. TSV Glinde – Frauen-Fitness u. Gymnastik

9. TuS H/M – Zumba für (muslimische) Migrantinnen

10. TSV Friedrichsberg/Busdorf – Frauensportgruppe

11. SV Friedrichsort - Frauensport

Einige Maßnahmen konnten die bestehenden Stützpunktvereine zusätzlich anbieten. Gorodki, Sport- und Gymnastikkurse, Schwimmkurse, aber auch Familiensport-Nachmittage oder Sportmobiltage wurden angeregt und umgesetzt, damit diese Zielgruppen von unseren freiwillig Engagierten und den Sportvereinen erreicht werden konnten. Insbesondere wollten wir hier auch die früheren Stützpunkvereine als Kooperationspartner einbinden. Es wurden Willkommens-Sportfeste zusammen mit dem Landesprojekt „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“ organisiert.

Wir haben neun Projekte für Ältere bzw. für Familien durchgeführt:

1. EMTV – Mitternachtssport

2. SV Friedrichsgabe – Gorodki

3. TuS Gaarden – Interkultureller Sport für Senioren

4. VfL Bad Schwartau – Selbstverteidigung, Ballsport für Kinder und Eltern

5. TSV Raisdorf – Senioren-Boxen

6. Flensburger Budosportclub – Powerfitness für Senioren

7. Fight Factory Lübeck- Kinder-Boxen

8. Zwei Familienfreizeiten in Malente und ein Gorodki-Beachcamp wurden durchgeführt.

Insbesondere bei sehr jungen Zuwanderergruppen entwickeln sich schnell Cliquenbildungen, die auch mit den üblichen kommunalen Maßnahmen nicht aufgelöst werden können. Gerade hier können wir auf kompetente Übungsleiter/innen im Sport zurückgreifen, die selbst über Migrationserfahrungen verfügen. Am Beispiel des mit einer für einen aus Kirgistan stammenden Diplomsportlehrer verbundenen beruflichen Perspektive Kieler Projektes „Ringen an Schulen“ haben wir erfahren, wie wichtig die kontinuierliche und persönliche Ansprache und Betreuung durch feste Ansprechpartner/Übungsleiter gerade für jugendliche Migranten ist. Der Sportlehrer, der mittlerweile an einer berufsbildenden Schule beschäftigt ist, wird auch in den DAZ-Klassen für jugendliche Flüchtlinge mit Erfolg eingesetzt.

Das Alter unserer überwiegenden Zielgruppe liegt bei 14 bis 27-Jährigen, daher setzen wir auf die pädagogischen Fachkräfte in unserem Programm, die zudem durch das Seminar „Sport Interkulturell“ geschult worden sind. Es wurden speziell für Jugendliche Freizeitmaßnahmen organisiert. Die noch im Aufbau befindlichen Wushu- und Samboverbände in Schleswig-Holstein kooperieren mit erfahrenen Verbänden und konnten von diesen Erfahrungsaustauschen profitieren. Es konnten mehr- und eintägige Maßnahmen durchgeführt werden. Es konnten rund 48 Projektgruppen unterstützt werden, die sich eher an Jugendliche und junge Erwachsene richteten. Somit waren mehr als die Hälfte aller geförderten Sportangebote auf die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahren ausgerichtet.

Besondere jugendspezifische Ziele hierbei waren:

- Abbau von gegenseitigen Vorurteilen

- Aufbau kommunikativer Fähigkeiten und Strukturen (Wir-Gefühl entwickeln)

- Entwicklung von Fähigkeiten zur Bearbeitung von (interkulturellen) Konflikten 

-Betonung sportlicher / kultureller Gemeinsamkeiten und gegenseitiger  Akzeptanz

- Achtung an universellen Werten und Normen der Menschlichkeit

- Lernen von Toleranz und Akzeptieren von Unterschieden

- Integration in den Sport

Der LSV entwickelte Ideen und Konzepte, die den lokalen Partnern (Vereine, Jugendorganisationen, Schulen, Netzwerke) helfen, die oben beschriebenen Zielgruppen zu erreichen. In einer Steuerungsgruppe und durch in kommunale Arbeitskreise eingebundene „Sportpaten“ wurden seit July 2015 Veranstaltungen, Willkommenssportfeste für Flüchtlinge, Sportangebote und Beratungsangebote initiiert. Die Fachtrainer/innen und Sportpädagogen/innen, die bei uns im Programm direkt ansässig sind, haben neben ihren Übungsgruppen kommunale "Netzwerk-Projekte" betreut. Diese „Integrationsfachkräfte im Sport“ werden von uns in Stadtteilen und Kommunen in Schleswig-Holstein eingesetzt. So haben wir in Kiel einen erfahrenen, ausgebildeten Übungsleiter mit kurdischen Wurzeln ins Team geholt, der seit 15 Jahren Dolmetscher für Flüchtlinge ist, um ein Sportangebot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) einzurichten. Die freiwillig engagierten Mitarbeiter/innen, die im Programm für eine wichtige Basis- und Vernetzungsarbeit auf kommunaler Ebene sorgen, setzten 2015 die Sonderprogramme erfolgreich fort. Durch eine ständige Erfolgskontrolle konnten wir beobachten, dass diese Projekte überwiegend junge Migranten/innen unter 27 ansprechen, die ansonsten nicht den Weg in den Sportverein finden. Im Sinne des Programms ist die aufsuchende Sportsozialarbeit der freiwillig engagierten Projektmitarbeiter/innen ebenso eine wichtige Basisarbeit und entspricht den Zielen des Programms. Freiwillig Engagierte übernehmen eine wichtige Multiplikatorenaufgabe für unsere Zielgruppen von jung bis alt. Gerne würden wir mehr dieser wichtigen Ressourcen nutzen, unsere Mittel sind aber hier erschöpft, um alle Zielgruppen entsprechend unserer Ziele zu erreichen.

Es wurden Veranstaltungen, z.B. im Rahmen der interkulturellen Wochen, im kommunalen Netzwerk geplant und durchgeführt. Die Großveranstaltungen, mit mindestens 500 Besuchern und beteiligten Ehrenamtlichen, boten den neuen Projektgruppen und ehrenamtlich engagierten Helfern geeignete Möglichkeiten zur interkulturellen Öffnung und Präsentation ihrer Sportarten und zur Identifikation und Kommunikation mit dem organisierten Sportverein vor Ort und den Netzwerken. Insbesondere erreichten wir Migrantenfamilien mit vielen Kindern und Jugendlichen und sehr viele der neu aufgenommenen Flüchtlinge in den gerade eingerichteten Sammelunterkünften durch die Großveranstaltungen.

Maßnahmen:

- Tag der Integration und Interkulturelle Wochen (12 Veranstaltungen)

- Tag des Sports: Der Stützpunktverein TuS Gaarden veranstaltete zum zehnten Mal ein internationales Städte-Turnier, seit sieben Jahren mit russischer Beteiligung aus Kiels Partnerstadt Kaliningrad/Sowjetsk. Der Stützpunktverein SV Makkabi Kiel setzte die Reihe der Samboveranstaltungen im Rahmen des Tag des Sports fort und 3 Stützpunktvereine organisierten ein gemeinsames Boxturnier. Unsere Socceranlage wurde durch den SHFV für ein offenes Mädchen- und Jungenturnier genutzt, an dem auch einige Projektmannschaften teilnahmen. Zudem wurden Wushu, Tai Chi, Gorodki, Volleyball, Inline-Hockey, Streetdance, Tae KwonDo und Sambo präsentiert.

- Willkommens- Sport – und Spielfeste (3)

- Internationales Beach-Gorodki Camp (25 TN) Bildung und Qualifizierung

Unser Referenten-Pool konnte auf neun ausgebildete „Fit für Vielfalt /Sport-Interkulturell-Trainer“ erweitert werden und trifft sich regelmässig zur Erarbeitung von Neukonzeptionen und Modulen (Interkulturelle Öffnung-Appetizer, Integration von Flüchtlingen, Seminare für Kreis- und Fachverbände, Vereinsfortbildungen) und zur Auswertung der laufenden Seminarangebote. Gemeinsam mit der Sportjugend SH (SJSH) und dem Bildungswerk haben wir zudem eine AG „Fit für die Vielfalt im Sport“ begründet. Zu dem Seminar „Sport Interkulturell“ erschienen 20 Teilnehmer/innen und zwei hospitierende Referenten. Das Seminar für Funktionäre/Sport- und Vereinsmanager konnte aufgrund mangelnder Anmeldungen nicht stattfinden. Zu einem “Fit für Vielfalt II-Konflikte”-Seminar gemeinsam mit dem LSB Bremen meldeten sich 17 Teilnehmer/innen. Es wurde für Übungsleiter/innen aus dem Bereich Gorodki eine Fortbildung durchgeführt, an der 25 Übungsleiter/innen teilnahmen. Des Weiteren wurden von uns Referate, Fachvorträge und Podiumsdiskussionen in drei KSV, einem Fachverband und bei Tagungen der SJSH übernommen.

Aufsuchende mobile Programmarbeit/Vereinsförderung:

In Schleswig-Holstein leben rund 363.000 Menschen mit Migrationshintergrund (Mikrozensus 2012), das entspricht einem Anteil an der Bevölkerung von 12,8 %, über 25 % der 3 – 6-jährigen Kinder stammen aus Migrantenfamilien in Schleswig-Holstein. Dazu kommen rund 90.000 Spätaussiedler/innen und rund 56.000 Neuaufnahmen durch die aktuelle Flüchtlingswelle 2015 in Schleswig-Holstein. Die aufsuchende, mobile Programmarbeit ist ein weiterhin wichtiger Baustein unserer Basis- und Integrationsarbeit. Um die Qualität der mobilen Programmarbeit mit dem Sportmobil, der Socceranlage, der Gorodki-Anlage und der Hüpfburg oder auch Klettergeräten des LSV-Vereinsservice zu sichern, wurde ein Lehrgang durchgeführt und Migranten wurden zu Mobilisten geschult. Zum Teil haben die etwa 40 Mobilisten selbst einen Migrationshintergrund und werden aktiv eingebunden in die etwa 350 durchgeführten Maßnahmen des LSV. Nach Schätzungen der Mobilisten hatten nahezu 40% der rund 21.500 Besucher/innen einen Migrationshintergrund bei den 98 interkulturellen Begegnungssport/-spielfesten. Etwa 37 % waren Kinder, 31 % Jugendliche und junge Erwachsene. Männliche und weibliche Teilnehmer/innen waren in etwa gleich verteilt.

Integrationsarbeit in Stützpunktvereinen/ Beratungsarbeit für Sportvereine

Die Basisarbeit im Programm ist die Zusammenarbeit mit den Stützpunktvereinen. Die Anträge auf Förderung der Maßnahmen der Stützpunktvereine wurden von uns bzgl. der festgelegten Gütekriterien geprüft und begründet. Die Bedarfe der einzelnen Maßnahmen wurden zuvor durch die Programmkoordination vorgeschlagen. Sie werden durch den LSV-Ausschuss „Vereins- und Verbandsentwicklung/Breitensport“ genehmigt. Danach erhalten die genehmigten Stützpunktvereine eine durch den Vorstand des Vereins rechtsverbindlich zu unterschreibende „Förder- und Zielvereinbarung“ des LSV. Die Maßnahmen in den Stützpunktvereinen werden regelmäßig überprüft, es findet ein Zielvereinbarungsgespräch statt und die Vereine müssen einen Verwendungsnachweis, sowie zeitnah Presseartikel vorlegen und uns Jahresberichte am Ende des Jahres zur Verfügung stellen. Wir haben neue und offene Projektgruppen anregen können. Das Angebotsspektrum der Stützpunktvereine wurde vielfältiger und die Zielgruppen des Programms wurden hinsichtlich der geflüchteten Menschen erweitert. Früher geförderte Stützpunktvereine verfolgen als Kooperationspartner weiterhin die Ziele des Programms und haben die Projekte übernommen, sie verwenden gerne das Prädikat „anerkannter Stützpunktverein“, um im nahen Umfeld für ihre aufgebaute integrative Arbeit im Sport zu werben. Es konnten ebenso viele junge wie aber auch ältere Migranten/innen als Übungsleiter gewonnen werden. Beratungen und konzeptionelle Gespräche über die Fortsetzung bzw. über das Auslaufen der Projektförderung sind mit allen Stützpunktvereinen zum Ende der Förderperiode geführt worden. Wenn sich im Laufe der Förderperiode eine Abteilung bzw. eine Sportart, z.B. im Sambo oder im Boxen im Verein etabliert hat und sich diese Gruppe selbst trägt, konnten wir von einer gelungenen Umsetzung und von einer Nachhaltigkeit des Projektes sprechen.

Dasselbe gilt für Vereinsneugründungen, z.T. Migrantensportvereinen, die sich aufgrund der Zusammenarbeit mit uns ergeben haben (SFC Eiderstadt Rendsburg, Kieler Kids e.V.,SV Makkabi Kiel, Boxclub Kiel).

Ausblick: Interkulturelle Prozesse als Querschnittsaufgabe

Anerkennung, Aufmerksamkeit und Sensibilisierung, gegenseitige Akzeptanz, und Netzwerkarbeit sind unverzichtbare Bestandteile einer nachhaltigen beidseitigen Interkulturellen Öffnung (IKÖ) im organisierten Sport. Daher war die Beratungsarbeit der Mitarbeiter/innen im Programm für interkulturelle Strukturprozesse in Sportvereinen und –verbänden mehr denn je eine wichtige Arbeit. So fanden nicht nur in den 39 Stützpunktvereinen Beratungen statt, sondern auch in Verbänden und interessierten Netzwerken. Schwerpunkte waren neben den Hilfestellungen bei der Antragsstellung im IdS-Programm Informationen über Qualifizierungsmaßnahmen, IKÖ-Prozesse, begleitende Öffentlichkeitsarbeit, das Flüchtlingsprojekt im LSV und die Berufung oder Benennung von Integrationsbeauftragten, sowie Beschäftigungsmöglichkeiten von Migranten/innen. Die IKÖ ermöglicht die Nutzung von vielfältigen Kompetenzen und Ressourcen. Dabei sind beidseitig die Ressourcen sowohl bei Migranten als auch in den Sportorganisationen zu betrachten, um die Potenziale der Vielfalt einer Organisation zu nutzen. Nach einer Umfrage der Agentur „context“, die im Auftrag des DOSB die Landesreferenten im Bundesprogramm IdS befragt hatten, wie weit die IKÖ in den Organisationen sei, wollen sich die Institutionen weiter interkulturell öffnen, aber die Konzeption fehle. Die Konzeption von IKÖ solle nicht nur in Vereinen und Verbänden verbreitet werden, sondern auch innerbetrieblich. Ein gemeinsames Grundverständnis von IKÖ im Sport müsste entwickelt werden: Als langfristig und offen angelegter Prozess ist Interkulturelle Öffnung Teil einer erfolgreichen Integrationsarbeit im Sport. Die Sportorganisationen gestalten auf allen Ebenen ihren individuellen Veränderungsprozess aktiv, bewusst und mit Unterstützung von Fach- und Prozessberatung. Innerhalb dieses Verständnisses geht es um die Sensibilisierung und Qualifizierung aller handelnden Personen sowie den Abbau von Zugangsbarrieren und die Wertschätzung von Vielfalt. IKÖ ist somit eine nachhaltige Strategie zur Entwicklung von Sportorganisationen. Das Thema der Willkommens- und Anerkennungskultur nimmt einen größeren Raum nicht nur auf lokaler, sondern auch auf Landesebene ein. Neben Patenschaften, Integrationsbeauftragten, sind auch die Nutzung der Potenziale zu nennen, z.B. die Anerkennung und Nutzung ausländischer Bildungsabschlüsse.


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