Sambo-Trainerseminar im Leistungszentrum Herzogenhorn

Vom 30. Mai bis zum 01. Juni 2014 fand im Leistungszentrum Herzogenhorn ein Seminar für Trainerinnen und Trainer aus baden-württembergischen Sambo- und auch Judovereinen statt. Die Veranstaltung wurde vom Programm „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg e. V. (LSV) in Kooperation mit den württembergischen und badischen Samboverbänden organisiert.

Bilder LSV
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24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten an drei Veranstaltungstagen die Gelegenheit, das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ und die Strukturen des organisierten Sports in Deutschland kennen zu lernen sowie über sportartspezifische Themen zu diskutieren. Vor allem über eine Weiterentwicklung der Verbandsstrukturen in Baden-Württemberg und deutschlandweite Tendenzen im Sambosport sowie die Zusammenarbeit mit Judovereinen und -verbänden wurde gesprochen. In einem Praxisteil konnten die Seminarteilnehmer auch kindgerechte Trainingsmethoden im Kampfsport und Besonderheiten des Sambo-Regelwerkes kennenlernen.

„Ein integrativer Ansatz liegt bereits in der Natur des Sambosports. Diese Kampfkunst wurde vor ca. 100 Jahren entwickelt und vereinigt angewandte Techniken aus vielen Kampfrichtungen verschiedener Länder und Kulturen. Heutzutage sind ca. 80 Länder im Sambo-Weltverband organisiert“, erzählt Nikolai Potapenja vom TSB Schwäbisch Gmünd. Der aus Kasachstan stammende Diplom-Sambotrainer hat viele Erfahrungen mit dem Kampfsport. Unter anderem war er über viele Jahre Cheftrainer der kasachischen Judoauswahl. Momentan unterstützt er den LSV bei der Betreuung von Sambovereinen und -verbänden.

Ein Schwerpunkt des Seminarprogramms war die Aufklärung über die Strukturen des organisierten Sports in Deutschland sowie über die deutsche Vereinskultur und das Ehrenamt. Bei einigen Migrantinnen und Migranten ist darüber nur wenig bekannt. Aus diesem Grund wird auch eine enge Zusammenarbeit mit Judovereinen und -verbänden angestrebt. „Von den gut entwickelten Organisationsstrukturen im Judo auf der Vereins- und Verbandsebene kann Sambo stark profitieren. Wir schätzen die Unterstützung, die wir auf diesem Weg vom deutschen Judobund sowie württembergischen Judoverband bekommen“, so Arthur Renz aus Ludwigsburg, Präsident des Deutschen Sambobundes (DSB) und Vizepräsident des württembergischen Samboverbandes.

Im November 2013 wurde der DSB in den deutschen Judobund einstimmig aufgenommen. Ein reges Interesse zeigen zunehmend auch die Judovereine an der neuen Sportart. Dies belegte auch die Teilnahme vieler Judotrainer am Seminar auf dem Herzogenhorn. „Ein breites Spektrum von verschiedenen Kampftechniken macht Sambo gerade für Judokas interessant, die daraus vieles auch für ihren Sport lernen können“, meinte Andreas Morhardt, der beim Seminar über eine neue Prüfungsordnung des DSB berichtete. Als Prüfungsreferent des württembergischen Judoverbandes hat der 33-jährige diese positiven Effekte des Sambosports erkannt und engagiert sich nun auch in diesem Bereich.

Die Veranstaltung vermittelte nicht nur neue Informationen, sondern bot den Teilnehmenden auch die Gelegenheit, Kontakte untereinander zu knüpfen. Viele erfahrene Trainer zeigten dabei ihre Bereitschaft, den Erfahrungsaustusch zwischen den Vereinen fortzusetzen. Vor allem  Nachwuchstrainerinnen und -trainer würden davon stark profitieren.

„Durch einen informellen Austausch untereinander könnten wir unsere Trainingsangebote attraktiver und vielseitiger gestalten, aber auch einen interkulturellen Austausch fördern“, so Uwe Pax aus  Böblingen. In einem Workshop am zweiten Seminartag hat der hauptamtliche Judotrainer bereits seine Erfahrungen über die Gestaltung von zielgruppenorientierten Trainingsangeboten mit anderen geteilt. Auch dieser Austausch soll weiter gehen – das war das Fazit der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer.


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