Sambo-Weltmeister unterstützt die Ringer der TuS Gaarden im Kampf um Olympia

Magomedrasul Khasbulaev, zweimaliger Wetmeister im Sambo-Ringkampf, besuchte zum Abschluss seines 2-wöchigen Aufenthaltes in Schleswig-Holstein auch die Ringer-Männergruppe der TuS Gaarden. 25 aktive Ringer waren der Einladung gefolgt und lauschten den Ausführungen des dagistanischen Sambokas, der von seinem 7. – 13. Lebensjahr mit dem olympischen Ringen seine sportliche Karriere begann.

Der Organisator, der kirgisische Jugendmeister Jury Stadnikov (Trainer und Sportlehrer "Ringen an Kieler Schulen") übersetzte ins Deutsche und freute sich über dieses kurzfristig von ihm angeregte Trainingsseminar mit Khasbulaev und dem Rendsburger Trainer Magomed Abdulaev. Nachdem der 26-jährige Khasbulaev bereits bei den Sambo-Landesmeisterschaften am 25.05. in Rendsburg als Oberschiedsrichter und am 31.05. und 01.06. beim Trainer-Seminar als Referent zur Verfügung stand, war dieses abschließende Training die Krönung seines Aufenthaltes, wie er selbst behauptete. In der Ringer-Nation Dagistan gibt es kaum einen Jungen, der nicht wenigstens Grundzüge des Ringens vermittelt bekommen hatte in Schule und Sport. Daher freute er sich über diesen großartigen Zuspruch und gab gerne Tricks und Griffe, Techniken weiter an die jungen, aber auch an die gereiften Männer der Regionalliga-Mannschaft. „Wir kämpfen gemeinsam für Olympia!“ hieß es beim abschließenden gemeinsamen Gruppenfoto in der Gaardener Kaiserhalle. Das Programm "Integration durch Sport" in Schleswig-Holstein, das durch das Bundesministerium des Innern getragen wird und vom DOSB und seinen Landessportbünden umgesetzt wird, unterstützt seit Jahren die Projekte und Initiativen des Ringerverbandes Schleswig-Holstein und seiner Vereine. In besonders schwierigen Stadtteilen mit einem hohen Migrantenanteil sind die TuS Gaarden und der ESV Hansa Lübeck mit seinen Projekten aktiv. Wir beraten die TuS Gaarden im Projekt "Olympisches Ringen an Kieler Ostuferschulen", in denen die Gruppen wie in den Vereinstrainingsgruppen überfüllt sind und wir haben mit dem Verbandspräsidenten Georges Papaspyratos einen Repräsentanten des organisierten Sports gewonnen, der nicht nur für uns, sondern auch als DOSB-Integrationsbotschafter in vielen (sport)-politischen Veranstaltungen mitwirkt. Das olympische Ringen erfährt aber erst dadurch eine hohe Wertigkeit, indem aus der deutschen Olympiamannschaft für die Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund Idole im Fernsehen erscheinen, denen die Kinder dann nacheifern. Viele der Übungsleiter/innen haben eigene Migrationserfahrungen und können diese wertvolle Unterstützung auch in ihrer trainingspädagogischen Arbeit einsetzen. Der Bedarf an pädagogischen Hilfestellungen in den Sportgruppen muss nicht weiter vertieft werden. Nicht die mediale Präsenz, sondern der Bedarf an sinnvoller sportlicher Betätigung für den olympischen Nachwuchs und die Entwicklungsfähigkeit einer Sportart sollte über die Zukunft der olympischen Sportart Ringen entscheiden. Diese traditionelle über 2.000 Jahre alte Sportart wird nicht nur in den USA und Deutschland, sondern auch in Ländern wie Dagistan, Iran oder Afghanistan mit "einfachsten Mitteln" betrieben und dadurch ist sie auch für Kinder aus ärmeren Familienverhältnissen erschwinglich und traditionell verwurzelt mit den Kulturen. "Im olympischen Ringen sind wahre Amateure am Werk, es gibt aber viele olympische Sportarten, die fast ausschließlich nur noch von Profi-Sportlern bei Olympia vertreten sind, wie z.B. Fußball, Basketball, Tennis, Handball", so der Vorsitzende des Ringer-Verbandes Schleswig-Holstein! "Wo besteht da der olympische Geist?" Noch hat der Weltverband Fila die Chance, die Exekutivkommission, die in St. Petersburg tagt, zu überzeugen, dass das Ringen im olympischen Programm verbleibt. „Wir haben Plakate gestaltet, Unterschriften gesammelt. Wir versuchen unseren Teil dazu beizutragen,“ so der 16-jährige Bennet Klotzbücher, der für den ESV Hansa Lübeck die Goldmedaille bei den Landesmeisterschaften holte. Am heutigen 05.06. gehts für den Weltmeister Magomedrasul Khasbulaev über Prag und Moskau wieder zurück nach Dagistan. Aus Moskau nimmt ihn sein Neffe über 1.500 km mit dem Auto mit zurück ins kaukasische Dagistan. Im September bestreitet er einen Kampf in New York: "bis dahin muss ich noch 10 Kilo wieder abnehmen, um in der Gewichtsklasse bis 68 kg antreten zu können", sagte der sympathische Sportler lächelnd noch zum Abschluss des Trainings in Kiel und versprach im kommenden Jahr wiederzukommen. 


  • Gruppenfoto Gaarden
  • Weltmeister ehrt die LM
  • Training mit WM2
  • Training mit WM
  • Grupenbild mit WM