Seljetka pot schuboi – „Sportassistentin Interkulturell“ in Ingolstadt

Nach überraschend hoher Resonanz beim ersten „Sportassistentin Interkulturell“ Seminar in Ingolstadt folgt nun die zweite Runde im Piusviertel von Ingolstadt

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr fand in Ingolstadt die Ausbildung zur „Sportassistentin Interkulturell“ statt. Mit 16 Teilnehmerinnen aus den drei Ingolstädter Soziale Stadt Gebieten wurde vom 6. bis 25. Mai 2011 eine Ausbildung nur für Frauen von Frauen durchgeführt. An sieben Tagen lernten die Teilnehmerinnen vieles zum Thema Sport und Sportvereine kennen. Neben den sportpraktischen Unterrichtseinheiten, wie richtige Körperhaltung, Aufwärmen, Aerobic oder Tanz, erhielten die Teilnehmerinnen einen Einblick in gesunde Ernährung, physische Grundlagen und pädagogische Lehreinheiten im Umgang mit einer Sportgruppe. Ziel der Ausbildung ist es Mädchen und Frauen, die meist aus anderen Kulturkreisen kommen, mit dem Sport und Vereinssystem in Deutschland vertraut zu machen.

Unbekanntes wird vertraut

Aber auch die Einheimischen die an dem Seminar teilnahmen konnten Ihre Skepsis gegenüber anderen Kulturen wie der Türkei oder Russland abbauen. Andrea Manhart, Mutter von zwei Kindern berichtete, dass Sie sehr viel neues kennen lernen durfte und das Seminar Sie motiviert hat, an einer weiterführenden Ausbildung zur Übungsleiter C-Lizenz teilzunehmen oder sich in einem Verein zu engagieren. Momentan ist Frau Manhart in einer Kinderbastelgruppe im Stadtteiltreff engagiert. Dort erfuhr Sie auch von der Ausbildung und wollte neue Ideen und mehr über die anderen Kulturen im Stadtteil erfahren. „Ich habe nicht immer gute Erfahrungen im Umgang mit Ausländern gemacht. Aber im Seminar konnte ich durch die Gespräche mit den anderen Frauen meine Skepsis etwas abbauen. Wenn man sich jetzt auf der Straße sieht, geht man sich nicht mehr aus dem Weg, sondern fragt mal wie es einem geht.“, so Manhart.

Kulturelle Vielfalt bereichert

In dem Seminar werden nicht nur Sportthemen bearbeitet. Ein wesentlicher Teil ist die interkulturelle Verständigung, kulturelle Unterschiede nicht mehr als Problem sondern als Bereicherung zu sehen. Dazu trägt nicht nur der Theorieteil über Kultur, Kommunikation und Konflikte bei, sondern der ständige Austausch der Teilnehmerinnen die aus sieben verschiedenen Nationen wie Kasachstan, Ägypten, Iran oder Bulgarien kamen. Jede konnte Ihren Teil dazu beitragen, damit es am Ende ein erfolgreiches Seminar wurde. „Wir sind zu einer richtigen Gruppe zusammengewachsen und konnten soviel Neues von den Teilnehmerinnen erfahren“, berichtet Victoria Alles aus Russland, die sich in einer internationalen Mutter-Kind-Gruppe engagiert und hier neue Spiele und Möglichkeiten für die Gruppe erfahren wollte. Mit Seljetka pot schuboi (Hering im Pelzmantel-Russland) oder Koschari ein Gericht aus Ägypten wurden am letzten Abend bei internationalen und selbst mitgebrachten Leckereien die Zertifikate für die Ausbildung zur Sportassistentin übergeben.

Viele Beteiligte-ein Ziel

Die Veranstalter Soziale Stadt Ingolstadt und das Programm „Integration durch Sport“ freuten sich über die Resonanz der Teilnehmerinnen, die schon jetzt über die Teilnahme an der weiterführenden Übungsleiter C-Lizenz Ausbildung, die im Winter 2012 geplant ist, nachdenken. Die Stimmung untereinander war so gut, dass die Frauen sich auch weiterhin im Stadtteiltreff Piusviertel treffen wollen. Ein herzliches Dankeschön an die Gleichstellungsstelle für die finanzielle Unterstützung. Ein großer Dank geht auch an den Leiter der Sir William Herschel Mittelschule der für die Ausbildung seine Turnhalle, einen Seminarraum und das Jugendkaffee der Schule für die Kinderbetreuung zur Verfügung stellte.

Informationen:

Integration durch Sport Regensburg

Tabea Gutschmidt

www.sportintegration.de

Email: regensburg(at)sportintegration.de

Tel.: 0941-29726 16