Sport braucht keine Grenzen - Trappenkamp auch nicht

Einen Ball ins Tor treiben, in einen Korb werfen oder über ein Netz prellen, das tut man auf der ganzen Welt. Weil das so ist, kann der Sport viel dazu beitragen, dass sich Menschen aus dem Ausland hier in Deutschland erfolgreich ein neues Leben aufbauen können. Mit dem Programm "Integration durch Sport" (IdS) unterstützt der DOSB seit 25 Jahren das Zusammenleben unterschiedlicher Nationen hierzulande. Der TV Trappenkamp gehört zu den sogenannten Stützpunktvereinen des Programms, die Projekte in ihrer Gemeinde anbieten. Dazu gehört beispielsweise das Angebot von "importierten" Sportarten wie Sambo. Sambo kommt aus Russland und umfasst Fitness, Kraftsport, Boxen, Ringen und Kickboxen.

Dass Sport für sie die schönste Nebensache der Welt ist, glaubt man Ede Söhnel auf Anhieb. Die 71-jährige war schon als Schulkind im Turnen auf Wettkampfniveau aktiv, nahm später ihre vier Kinder mit in die Sporthalle, erwarb die Trainer B-Lizenz und ist seit fast 40 Jahren ehrenamtlich als Sportwart in Trappenkamp im Einsatz. Ede Söhnel trainiert nach Nationalitäten bunt gemischte Gruppen im IdS- Programm und im Projekt "Sport gegen Gewalt", außer ihr unterrichten auch weitere junge Trainer. "Die jungen Menschen können sich bei uns richtig austoben. Man spürt, wie gut ihnen das tut", berichtet die agile Trainerin. "Man  muss nicht gleich Vereinsmitglied sein, über eine formlose Teilnehmerliste sind die Sportler aber versichert. Ein weiterer Pluspunkt für die Migranten und Flüchtlinge.

Stolz präsentierten sich die Jungs auch auf der Sport-Gala des TV Trappenkamp am 15.11. und zeigten ihr Können im Boxen. Ede Söhnel kümmert sich zudem ehrenamtlich um Flüchtlingsfamilien und hat jüngst eine Patenschaft für eine 7-köpfige syrische Familie übernommen. Es fängt an mit der Vorbereitung der Wohnungseinrichtung und geht bis zur Familien-Beratung für die Gesundheitsvorsorge der "Kleinen". (Anm. der Red.)

So wie Ede Söhnel enggieren sich in Trappenkamp viele Bürger/innen ehrenamtlich, um Neuankömmlingen aus dem Ausland das Einleben zu erleichtern. Zum Beispiel trifft man sich jeden Mittwoch um 18:00 Uhr zur Teestube im Jugendzentrum. Es kommen die ratsuchenden Familien genauso wie hilfsbereite Trappenkamper. "Und dann kommt alles auf einen Tisch, was anliegt", erzählt Ede Söhnel. Und gemeinsam findet man Wege, wie das eine oder andere Problem gelöst werden kann. "Trappenkamp wurde ja nach dem zweiten Weltkrieg erst gegründet, um Vertriebenen aus verschiedenen Herkunftsländern ein neues Zuhause zu geben. Es hat bei uns also Tradition, dass Menschen vieler Nationen zusammenleben und sich gegenseitig helfen."

So wie beispielsweise der Journalist im Ruhestand. der nun ehrenamtlich Deutschunterricht gibt. "Familiengemeinde im Grünen" - mit diesem Motto meint es nicht nur die Gemeinde Trappenkamp ernst. Auch im Sportverein strebt man neue Ziele an: "Wir merken eine stärkere Resonanz bei ausländischen Frauen und Mädchen als früher. Sie kommen jetzt zu Zumba und Aerobic. Daraus wollen wir noch mehr machen!" freut sich Ede Söhnel.