„Sport Interkulturell“ im Main-Kinzig-Kreis

Ein Sportkreis, ein Turngau, eine Idee: Zum ersten Mal veranstalteten der Sportkreis Hanau gemeinsam mit dem Turngau Kinzig und dem Programm „Integration durch Sport“ (IdS) der Sportjugend Hessen eine 2-tägige Fortbildung zum Thema "Sport Interkulturell".

Sport Interkulturell mit einer bunten Gruppe. (Foto: SJH-IdS)
Sport Interkulturell mit einer bunten Gruppe. (Foto: SJH-IdS)

Integration geschieht in aller Regel nicht von selbst, sondern erfordert interessierte, engagierte interkulturell geschulten Personen. Besonders in Sportvereinen  ist nachweislich ein hohes Integrationspotential vorhanden. Jedoch sind viele Übungsleiterinnen und Trainer unsicher und Vereinsfunktionär wissen das Integrationspotential oftmals nicht zu nutzen. Um diese Unsicherheiten zu beseitigen und Möglichkeiten der interkulturellen Arbeit aufzuzeigen, veranstalteten Sportkreis, Turngau und  IdS eine gemeinsame Fortbildung zum Thema „Sport Interkulturell“.

Kultur und Sport

Mit dem Blick auf die Zielvorgabe, die interkulturellen Handlungskompetenzen in den Sportvereinen zu erweitern, führte der südhessische Regionalkoordinatoren Volker Rehm die 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Sportvereinen im Main-Kinzig-Kreis und Umgebung durch das Programm. Die TSG Erlensee stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung, organisierte die Verpflegung und war ein hilfreicher Ausrichter.

Nach Begrüßungsworten von  Sieglinde Weber, stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises Hanau und von Brigitte Senftleben, Gauturnoberwartin im  Turngau Kinzig ging es gleich los. Mit einem kurzen Spiel zum Thema Integration und allgemeinen Informationen zum Thema Integration und sozialer Benachteiligung wurde ein praxisnaher Einstieg gefunden. Der Rest des ersten Abends gehörte dem Thema Kultur und was interkulturelle Arbeit im Sport auszeichnet.

Am Samstagvormittag ging es dann zum sportpraktischen Teil in die Sporthalle. Verschiedene Sportspiele zur Förderung von Gemeinschaft, Kooperation und Kommunikation aus dem Repertoire des Referenten wurden in wechselnden Teilnehmerkonstellationen ausprobiert. Die Teilnehmer waren aber auch selbst gefordert, ihnen geläufige Spiele und Bewegungsformen zur vorgegebenen Thematik zu entwickeln und direkt vor Ort auszutesten. Am Nachmittag entwickelten sich noch lebhafte Diskussionen über eigene Erfahrungen im Sportverein und wie Probleme und Unsicherheiten gelöst werden können.

Qualitätsbaustein im Sport

Mit dieser Fortbildung setzt der Sportkreis Hanau und das Turngau Kinzig einen weiteren Akzent für die aktuelle wie zukünftige Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund in den Sportverein vor Ort. Vermehrt stehen Sportvereine bundesweit vor der Frage, wie man gerade Jugendliche aus diversen Kulturen für den organisierten Sport  dauerhaft gewinnt bzw. in bestehende Sportgruppen integriert. Andererseits müssen sich Sportvereine angesichts der demografischen Entwicklung interkulturell öffnen. Sensibilisierung für die Bedarfe beider Seiten ist angesagt – mit dem Basiswissen aus „Sport Interkulturell“ kann dies gelingen. Es wird sicher nicht die letzte Veranstaltung gewesen sein, die vor Ort zu diesem Thema gemeinsam durchgeführt wurde.


  • Sport Interkulturell mit einer bunten Gruppe. (Foto: SJH-IdS)
    Sport Interkulturell mit einer bunten Gruppe. (Foto: SJH-IdS)