Sportkonferenz „Kulturelle Vielfalt im Sport – Sind alle willkommen?“

Der Hamburger Sportbund und der Landessportverband Schleswig Holstein gingen mit der am 19.April durchgeführten Sportkonferenz neue Wege. Nicht zuletzt durch das Improvisationstheater "Hidden Shakespeare" wurde die Konferenz als sehr abwechslungsreich von den etwa 120 Tagungsteilnehmern/innen zurückgemeldet.

 

Wie gelingt die interkulturelle Öffnung von Sportvereinen? Was können Vereine tun, um Menschen mit Migrationshintergrund erfolgreich und langfristig als Mitglied zu gewinnen? Diese und andere Fragen zum Thema Integration durch Sport wurden am 19. April auf der Konferenz Kulturelle Vielfalt im Sport – Sind alle willkommen? im Hamburger Haus des Sports mit rund 120 Gästen erörtert. Bei der Veranstaltung vom Hamburger Sportbund und dem Landessportverband Schleswig-Holstein stellten Repräsentanten von Sportvereinen und –verbänden sowie Experten aus Politik und Wissenschaft ihre Erfahrungen zur Thematik in Workshops und Diskussionsrunden vor. Zu den hochrangigen Gästen gehörte auch Aydan Özogus, Integrationspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Die Hamburger Politikerin lobte in ihrem Impulsvortrag die bisherige Leistung vieler Sportvereine, bei der Schaffung integrativer Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund. Zugleich betonte sie die großen Vorteile von interkultureller Öffnung, sowohl für Vereine als auch für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Neben einer Talkrunde und einem interessanten Fachvortrag von Prof. Dr. Sebastian Braun wurden am Nachmittag 4 workshops mit den folgenden Themen durchgeführt: Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen, Lebensweltorientierung von menschen aus anderen Kulturkreisen, Mitwirkung und Beteiligung, Willkommenskultur im Sportverein. In einer Exprertenrunde wurden die Ergebnisse anschließend diskutiert und bewertet. Eine emotional geführet Diskussion entbrannte darüber, ob Migranten zunächst deutsch lernen sollten, um sich zu integrieren. Der DOSB-Integrationsbotschafter und Vorsitzender des SH-Ringerverbandes Papaspyratos betonte die vielen Vorteile, die über die deutsche Sprache für Migrantinnen und Migranten entstünden. Z.B. bietet sein verein, die TuS Gaarden seit einiger Zeit Praktika und berufliche Fortbildungsmodule an, die wiederrum zur Bewerbung im Polizeidienst dienen. Die Willkommenskultur muss vorgelebt werden, dann öffnen sich die Türen im Sport automatisch. Was benötigt wird, sind Kulturvermittler, Paten, Streitschlichter, Ansprechpartner, Systemsprenger im positiven Sinne, damit sich die Strukturen ändern und bisher nicht erreichte Menschen die Schwellenängste überwinden. Dem Bedarf nach weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern/innen im Sportverein würde darüber ebenso nachgegangen werden können. Mit einer dritten und abschließenden Vorstellung des Improvisationstheaters "Hidden Shakespeare" endete die Sportkonferenz sehr amüsant und zumindestens hatten sportpraktisch betrachtet, einige Teilnehmer/innen die Tage danach Bauchmuskelkater.


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