Starthelferseminar in Herzogenhorn

Vom 5.12. bis 7.12.2008 fand im Schwarzwald auf dem Herzogenhorn ein Fortbildungsseminar für die Starthelfer des Programms „Integration durch Sport“ aus Baden-Württemberg statt. Starthelfer sind ehrenamtliche Mitarbeiter, die für das Programm „Integration durch Sport“ tätig sind und in ihrem Verein oder lokalen Netzwerk einen wichtigen Beitrag zur Integrationsarbeit leisten. Die Starthelfer tragen als

Übungsleiter von offenen Sportangeboten und –gruppen dazu bei, dass Kindern, Ju-gendlichen aber auch Erwachsenen mit Migrationshintergrund ein niederschwelliger Zugang zum Sport ermöglicht wird. In Baden-Württemberg werden gezielt Menschen mit Migrationshintergrund als Starthelfer eingesetzt, die eine Brückenfunktion zu an-deren Migranten einnehmen.

Die regelmäßig stattfindende Fortbildung hat auf der einen Seite das Ziel, den Starthelfern einen Einblick in das Funktionieren der deutschen Sport- und Vereinsstrukturen zu geben, die sich meist von den Sportsystemen in den jeweiligen Herkunftsländern unterscheiden. Auf der anderen Seite liegt ein Scherpunkt dieser Fortbildung auf der Umsetzung ganz praktischer Inhalte, die die Starthelfer in ihrem sportpraktischem Alltag und ihren Bemühungen in der Integrationsarbeit unterstützen sollen. Dabei nimmt die Interaktionspädagogik und deren Anwendung in der Sportpraxis einen zentralen Stellenwert ein. Es soll vermittelt werden, welche Handlungsfelder, Interaktions- und Kommunikationsformen sich für die Integrationsarbeit im Sport besonders anbieten.

In diesem Jahr standen die Themen „Präsentieren – Moderieren“, „Interkulturelle Spiele und Übungsformen“ und „Kultur- und interkulturell bedingte Vorurteile“ im Vordergrund der Veranstaltung. Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit dem Experten aus dem Bereich interkulturelle Sportpädagogik, Dr. Heinz Giebenhain vorbereitet und durchgeführt.

In einem Referat stellte Dr. Giebenhain Methoden und Grundsätze des Präsentierens und Moderierens vor. Im Anschluss übten die Teilnehmer das Präsentieren in der Praxis und hielten mehrere Kurzreferate. Gewinnbringend waren dabei sowohl die Feedbackrunde zu den jeweiligen Stärken und Schwächen der Präsentation, als auch die lebendigen Diskussionen über die verschiedenen praxisrelevanten Themen der Teilnehmerreferate.

Anschließend wurden in der Sporthalle gemeinsam verschiedene Interaktionsspiele durchgeführt und ihre Nutzbarkeit für die jeweilige Integrationsarbeit vor Ort diskutiert.

Am letzten Seminartag stand das Thema „Kultur- und interkulturell bedingte Vorurteile“ im Fokus der gemeinsamen Arbeit. Mit den theoretischen Hintergrundinformationen von Dr. Giebenhain und durch die Arbeit in Kleingruppen wurden die Mechanismen der Entstehung von Vorurteilen und Stereotypen erarbeitet und die Möglichkei-ten zur Überwindung dieser herausgestellt.

Der tiefverschneite Seminarort Herzogenhorn bot als Leistungszentrum des Skiverbandes Schwarzwald optimale Bedingungen, um am Samstag in der Seminarpause gemeinsam Skilanglaufen zu gehen.

Die Starhelfer, die an der Fortbildung teilnahmen, betonten, wie wichtig für sie diese „Austauschplattform“ ist. Ein Zusammentreffen dieser Art ermöglicht es ihnen, Erfahrungen auszutauschen, Probleme zu diskutieren und im Anschluss neue Anregungen für die Integrationsarbeit in die verschiedenen Standorte zu tragen.