Stützpunktvereinstagung des Programms „Integration durch Sport“

Zur diesjährigen Stützpunktvereinstagung des Programms „Integration durch Sport“ trafen sich die Vertreter der Vereine zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch am 17. Oktober in Villingen. Die Gastgeberin Hildegard Kortmann, vom Stützpunktverein TV Villingen, hatte in die Golden-Bühl Werkrealschule eingeladen. Dort standen sowohl ausreichende Räumlichkeiten für die Workshops, als auch für die sportpraktischen Aktivitäten zur Verfügung. Eine Schülergruppe der Schule zeichnete sich für die gesamte Verpflegung an diesem Tag verantwortlich.

Zu Beginn präsentierte Konstanze Messner, Integrationsbeauftragte der Stadt Villingen-Schwenningen, das Integrationskonzept der Kommune. Fast ein Drittel aller Einwohner in Villingen-Schwenningen haben einen Migrationshintergrund und stammen aus insgesamt etwa 130 Staaten. Zu den stärksten Gruppen gehören Menschen mit türkischem, italienischem und jugoslawischem/(serbo-)kroatischem Migrationshintergrund. Im Februar 2007 beauftragte der Jugendhilfeausschuss der Stadt Professor Dr. Gögercin, ein Integrationskonzept für Villingen-Schwenningen zu entwickeln. Im September des selben Jahres wurde ein verbindlicher Leitfaden vorgestellt, der im April 2008 im Gemeinderat verabschiedet wurde. Im März 2009 wurde eine halbe Stelle eingerichtet und die Arbeit mit einem Zeithorizont von fünf Jahren aufgenommen. Ein Integrationsbeirat unter Federführung der Integrationsbeauftragten begleitet die Umsetzung. Das Integrationskonzept der Stadt Villingen-Schwenningen ist nicht als ein statisches, sondern als ein dynamisches Konzept angelegt, das der kontinuierlichen Fortschreibung bedarf. Dazu wurden mehrere Steuerungskreise eingerichtet, die die verschiedenen Themenfelder bearbeiten und dem Integrationsbeirat zuarbeiten. Einmal im Jahr berichtet der Integrationsbeirat über seine Tätigkeit im Gemeinderat. Ein Monitoringsystem soll den Stand des Integrationsprozesses und seine Entwicklung regelmäßig aufzeigen und interpretieren.

Im zweiten Programmpunkt informierte das Programm „Integration durch Sport“ die Teilnehmer über Personalveränderungen im Programm, die Festveranstaltung 20 Jahre Programm „Integration durch Sport“ am 10. Juni in Berlin, die Evaluation des Programms durch die Uni Potsdam (2007 – 2009), die anstehende Weiterentwicklung des Programms, über eine Förderdatenbank, über Logo- und Wordingverwendungen und neue Formulare.

Vor dem Mittagessen demonstrierte die Zirkusgruppe Konfetti des TV Villingen ihr Können auf kleinstem Raum (Siehe Foto).

In drei Workshops am Nachmittag wurden Themen bearbeitet, mit denen die Stützpunktvereinsvertreter in ihrer alltäglichen Integrationsarbeit konfrontiert werden. So wurden jeweils gelingende und hemmende Faktoren der Netzwerk- und der Elternarbeit bestimmt. Parallel dazu vermittelte Edwin Feser in einem praxisorientierten Workshop die Sportart Gorodki. Dabei handelt es sich um eine alte Sportart aus der ehemaligen Sowjetunion, die in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist. In diesem Jahr haben die ersten Stützpunktvereine mit der Sportart begonnen. Im kommenden Jahr werden weitere dazu kommen und allmählich für eine flächendeckende Verbreitung dieser Sportart sorgen. Abschließend wurden die Schwerpunkte der Integrationsarbeit im kommenden Jahr vorgestellt. Ein großes Event wird parallel zur Fußballweltmeisterschaft ein Straßenfußballturnier sein, an dem sich interessierte Stützpunktvereine aus ganz Baden-Württemberg beteiligen können.