Tag der Integration mit Boxevent und Länderspiel gefeiert

Rotenburg/Wümme/Diepholz. Die Stützpunktvereine des Programms "Integration durch Sport" im LandesSportBund Niedersachsen e. V. (LSB) stellten ihre Integrationsarbeit am und um den Tag der Integration in zahlreichen Veranstaltungen vor. Die zentralen Veranstaltungen unter intensiver Einbindung der Programmkoordination waren dabei die U-16 Länderspiele zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und Nordirland sowie das Boxevent in Diepholz.

U-16-Länderspiel in Rotenburg gegen Nordirland
U-16-Länderspiel in Rotenburg gegen Nordirland

In die U-16-Länderspiele war der Stützpunktverein Fortuna Rotenburg intensiv eingebunden. So oblagen dem Vereinsvorsitzenden Harald Meyer zahlreiche organisatorische Aufgaben. Durch diesen guten Kontakt und die enge Zusammenarbeit mit dem DFB erreichte der Stützpunktverein, dass er während der Spiele die Öffentlichkeit auf seine Integrationsarbeit aufmerksam machen durfte. So erhielten die Zuschauerinnen und Zuschauer in der offiziellen Stadionzeitschrift zum Länderspiel auch Informationen über das Integrationsprojekt des Stützpunktvereins im Programm "Integration durch Sport". Ein noch wesentlich größerer Eyecatcher waren aber die Auflaufkinder und Balljungen der Spiele: Sie durften in vom Programm "Integration durch Sport" gestalteten T-Shirts einlaufen und warben so intensiv für das Programm. Neben dem weit sichtbaren Logo und der Homepage auf der Brust beeindruckten die Kinder insbesondere mit dem klaren Bekenntnis „MEIN VEREIN IST STÜTZPUNKT!“ auf dem Rücken. Dadurch, dass diese offiziellen Länderspiele am 22.9.06 in Rotenburg/Wümme und am 24.9.06 in Schneverdingen von ca. 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauern besucht und die Spiele aufgezeichnet wurden, fand der Stützpunktverein Fortuna Rotenburg und das Programm "Integration durch Sport" insgesamt mit dieser Maßnahme eine enorme öffentliche Resonanz.

 

Eine ebenfalls ganz besonders große Resonanz fand das Boxevent in Diepholz, zu dem das Programm "Integration durch Sport" gemeinsam mit dem Stützpunktverein SG Diepholz eingeladen hatte. Grundidee war hier, die Sportart Boxen, die im Programm "Integration durch Sport" in Niedersachsen noch relativ neu ist aber stark boomt, der Öffentlichkeit als Integrationssportart vorzustellen und die integrativen Boxgruppen zu einem Vergleichwettbewerb zusammen zu holen. So zeigte sich während der Veranstaltung dann auch, dass die Trainer der 19 beteiligten Vereine diese einmalige Chance nutzten, insbesondere noch unerfahrene Boxerinnen und Boxer in den Ring zu bringen. Da derartige Veranstaltungen nur zugelassen sind, wenn sie offiziell beim Boxsportverband angemeldet sind und dann auch von dessen Beauftragten vor Ort durchgeführt werden (offizielle Kampfrichter, Ringarzt) erhielten die Boxerinnen und Boxer dann auch die entsprechenden Einträge in ihren Kampfausweis. Etliche gerade durch die Integrationsarbeit neu hinzugekommene Sportler machten dabei ihren ersten Kampf und erhielten so ihren Eintrag in ihren Kampfausweis.

 

Als besonderes Highlight im Umfeld der sportlichen Aktivitäten empfanden die meisten der insgesamt 400 Zuschauerinnen und Zuschauer und 150 Aktiven und Betreuer, dass das ZDF zu der Veranstaltung gekommen war, um sie zu dokumentieren. Dem ZDF ging es dabei insbesondere darum aufzuzeigen, dass Boxen eine sozialintegrative Wirkung entfalten und zur positiven Entwicklung junger Menschen beitragen kann. So wurde ein jugendlicher Aussiedler über den Veranstaltungstag begleitet und portraitiert, Interviews mit ihm und seinem Trainer geführt und eine Stellungnahme des LSB-Referatsleiters für "Sport und Soziale Arbeit" Frank-Michael Mücke über die Hintergründe des Programms "Integration durch Sport" und diese spezielle Boxveranstaltung aufgezeichnet.

 

Sehr gelungen gestalteten sich auch die gemeinsamen außersportlichen Aktivitäten der Aktiven und Betreuer. Trotz heißblütiger Kämpfe im Ring und bevorstehend überwiegend ungemütlicher Übernachtung in einer Sporthalle wurde am Abend des ersten Veranstaltungstages teilweise bis spät in die Nacht noch harmonisch miteinander gegessen und geplaudert, gekegelt, Billard oder Darts gespielt, im Internetcafe gefachsimpelt und viel gelacht. So gut gelaunt und voller Elan ging es dann auch mit einem gemeinsamen Frühstück ab 7 Uhr in den zweiten Veranstaltungstag, an der ehrenamtiche Hauptorganisator Horst Johanning in Abstimmung mit den Trainern und dem Boxsportverband als außergewöhnliches „Schmankerl“ auch wieder einen Mädchenkampf präsentierte.

 

Am Rande der Veranstaltung nutzte das Programm "Integration durch Sport" natürlich auch die gute Gelegenheit, mit Landtagsabgeordneten, Stadträten oder Fraktionsvorsitzenden, stv. Bürgermeister oder Sportfunktionären viele Gespräche über das Integrationspotenzial des Sports zu führen. Dabei ist festzustellen: Das Thema bewerten auch die Gesprächspartner als enorm wichtig. Sie sagen dem Sport im Integrationskontext sogar eine zukünftig noch erheblich steigende Bedeutung voraus. FMM

 


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    U-16-Länderspiel in Rotenburg gegen Nordirland