Tennis für Geflüchtete beim TuS Komet Arsten

Ein Erfahrungsbericht

 

Neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit als Tennistrainer bin ich Diplom-Sozialpädagoge und habe mein Studium auf den Schwerpunkt "soziale Arbeit im organisierten Sport" ausgerichtet. In Hinblick auf die vielen Flüchtlinge, die tagtäglich nach Europa und nach Deutschland kommen, war und ist mir viel daran gelegen, meine Unterstützung und Mithilfe für Menschen anzubieten, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen, die zum Teil schwer traumatisiert sind und unvorstellbares Leid erlebt haben. Diese Menschen brauchen und verdienen unsere Unterstützung!Hier wird meines Erachtens nach uns Funktionären, Trainern und Übungsleitern in den Sportvereinen eine ganz besondere Herausforderung zuteil:

Soziale Arbeit im organisierten Sport kann einen großen Beitrag zur erfolgreichen Integration leisten. So können durch gemeinsame sportliche Aktivitäten Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und aus verschiedenen ethnischen Gruppen zusammengebracht und zwischen ihnen soziale Beziehungen und Bindungen hergestellt werden. Außerdem bietet Sport die Möglichkeit zur interkulturellen Integration; Alltagswissen kann vermittelt und der Spracherwerb gefördert werden.

Unterstützt von meiner Kollegin Ina Monti führen wir seit Februar 2016 einmal wöchentlich ein Tennisprojekt mit Flüchtlingen in der Tennishalle des TuS Komet Arsten durch. Es nehmen acht junge Männer aus Syrien zwischen 21 und 37 Jahren mit großer Offenheit, Begeisterung und mit viel Engagement daran teil. Neben der Vermittlung von Schlagtechniken und Regelkunde ist uns auch viel an Bewegung, Spiel und Spaß gelegen.

Unser Hauptaugenmerk bleibt natürlich trotzdem darauf gerichtet, Integrationsprozesse zeitnah in Gang zu setzen. Perspektivisch möchten wir uns bemühen, die Jungs dauerhaft an den Verein zu binden. Dies könnte z.B. über Patenschaften durch Vereinsmitglieder realisiert werden. Wir werden uns diesbezüglich noch Gedanken machen und uns mit der Geschäftsführung und Vorstand austauschen.

Das Tennisprojekt ist eine durch und durch positive Erfahrung für uns und wir hoffen, dadurch einen kleinen Beitrag zur Integration und zur Verbesserung der Alltagssituation der Flüchtlinge leistzen zu können.

Oliver Baga-Tilaveridis