"Zugewandert und Geblieben-Projekte" starten im July

Womit beschäftigen sich eigentlich die älteren Migranten, die schon lange in Deutschland/Scheswig-Holstein leben, sei es als Gastarbeiter oder als Spätaussiedler oder aber als Familienangehöriger. Die über 60-jährigen stehen im Fokus dieses neuen DOSB-Integrationsprojektes.

In drei Sportvereinen werden ab July 2014 Bewegungsprogramme umgesetzt, um gerade diese Zielgruppe zu erreichen. Manche von Ihnen haben über 40 Jahre, oft zuletzt im Schulsport ihres Herkunftslandes, manche noch nie regelmässig Sport betrieben, im Einwanderungsland Deutschland waren zunächst berufsbezogene Tätigkeiten wichtiger und auf Sport wurde weitestgehend verzichtet. Vielen Frauen wurde der Zugang zum Sport aufgrund religiöser Gründe verwehrt. Daher stehen die Vereine vor einer großen Herausforderung, entsprechende Projektgruppen zu initiieren.

Ziel des neuen, durch das Bundesgesundheitsministerium geförderte Projekt ist es, in mehreren Sportkursen die Senioren mit gesundheitsorientierten Sportangeboten zu beschäftigen und zum regelmässigen Sporttreiben zukünftig zu animieren.Ein Gesundheitsreport der Landeshauptstadt Kiel zur Lage der über 60-jährigen Einwohner Kiels zeigte u.a. auch, dass die gesundheitliche Fürsorge bei Migranten deutlich schlechter sei als bei einer vergleichbaren Altersgruppe von Nicht-Migranten.

So bietet der SV Makkabi Kiel Gesundheitssport und Tischtennis an, der TSV Friedrichsberg-Busdorf (Schleswig) führt spezielle Bewegungsangebote durch und der SC Norderstedt hat das Nordic Walking als Sport für Ü60-Migranten ausgewählt. Gleich ist allen Vereinen, dass sie als Trainer/innen Migranten/innen mit einer Diplom-Sportlehrerausbildung einsetzen, um nachhaltig die Qualität des Vorhabens zu sichern.

In den Vereinen gibt es sogenannte Kümmerer, die sich, wie das Wort schon sagt, um das Angebot und um die Vernetzung mit Migrantenorganisationen, u.a. kümmern werden. In enger Absprache mit der Koordinatorin des Projektes, Kirsten Bröse (LSV SH) werden Berichte zum Erfolg der Kurse veröffentlicht.

Eine wissenschaftliche Evaluation der Uni Erlangen begleitet in den nächsten 18 Monaten die Programme, die vor Ort entwickelt wurden, um auch Aussagen darüber treffen zu können, wie wirksam die Angebote ausgefallen sind bzgl. der Erreichbarkeit und Motivation älterer Migranten/innen.


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