Zwei Schwimmlernfreizeiten für Frauen mit Migrationshintergrund in Wittenberge

50 Teilnehmerinnen mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Regionen Brandenburgs wurden in den beiden Herbstferienwochen einer harten Probe unterstellt. Vom 30.09. bis zum 12.10.2013 fand für sie im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ Schwimmlernfreizeiten, organisiert von der Brandenburgischen Sportjugend, in Wittenberge statt.

Zielgruppe dieses Schwimmcamps war Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund, die noch gar nicht bzw. schlecht schwimmen konnten. Die Teilnehmer/-innen, aus den Herkunftsländern Russland, die Ukraine, Kasachstan, China und Vietnam, konnten aus verschiedensten Gründen das Schwimmen bisher nicht erlernen, was in Deutschland als selbstverständlich wahrgenommen wird. Um diese Lücken zu füllen, das Selbstvertrauen und die damit angestrebte Integration zu stärken, hatten sie die Möglichkeit, unter kompetenten Anweisungen von Schwimmlehrern das fremde Element Wasser für sich zu entdecken. Eingeteilt in zwei Gruppen, ca. 25 Teilnehmer/-innen pro Woche, hatten sie täglich Schwimmunterricht, wobei ihnen Grundtechniken des Schwimmens beigebracht wurden. Für Kinder stand gleichfalls ein Schwimmlehrer zur Verfügung und begleitete sie Hand in Hand im Wasser. Am letzten Tag dieser Lernwochen durfte von jedem/-r Teilnehmer/-in eine Schwimmprüfung abgelegt werden.

Zu den wichtigsten Programmpunkten der Wochen gehörte nicht nur regelmäßiges Schwimmtraining sondern auch täglicher Sprachunterricht, welcher von Studierenden der Universität Potsdam durchgeführt wurde. Zudem wurde auch die Stadt mit einem Spaziergang inkl. einer Rathausführung erkundet. Bei der Durchführung eines Kochabends konnten die Teilnehmenden Köstlichkeiten anderer Länder bzw. anderer Kulturen probieren und ihr interkulturelles Wissen erweitern. Im Programm für Kinder sorgte die Besichtigung des Wissenschaftsmuseums Phänomenta für die allgemeine Begeisterung.

Von Jahr zu Jahr wächst das Interesse zu diesem Projekt. Laut Aussagen einer der Teilnehmerinnen, ist diese Schwimmlernzeit mehr als nur ein Erlebnis: Die Frauen lernen ihre Ängste und Unsicherheiten zu überwinden. Das hilft ihnen, zu mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu gelangen. All das und vor allem die Bereitschaft, sich auf etwas Neues und Unbekanntes einzulassen, gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine gelungene Integration.

 

Olga Bondarenko