Ehrenamt und Integration mit Leben gefüllt

Das Programm Integration durch Sport im LandesSportBund Niedersachsen und der Tischtennis-Verband Niedersachsen setzen weiteren Baustein im Rahmen der Interkulturellen Verbandsentwicklung des TTVN um.

(c) LSB Niedersachsen: Impressionen aus den Bezirken Hannover, Weser-Ems und Lüneburg
(c) LSB Niedersachsen: Impressionen aus den Bezirken Hannover, Weser-Ems und Lüneburg

Im Rahmen des Gesamtprojektes „Entwicklung des Ehrenamtes im Tischtennis-Verband Niedersachsen, wurden drei Bezirksseminare durchgeführt, um Entwicklungschancen und Herausforderungen für Tischtennisvereine und -Abteilungen aufzuzeigen.

Nach einer lebendigen Begrüßungsrunde im Rahmen einer soziodemographischen Landkarte, diskutierten die Teilnehmenden Motive und begriffliche Facetten des Ehrenamts. Wie lässt sich die Situation im Ehrenamt in niedersächsischen Vereinen verbessern? Welche Unterstützungsleistungen werden dazu angeboten? TTVN-Referent für Vereinsservice Udo Sialino gab den Teilnehmenden eine Einstieg in dieses Themenfeld und informierte über individualisierte Maßnahmen zur Entwicklung des Ehrenamtes. Dabei wurde deutlich, dass einerseits das freiwillige Engagement zugenommen habe und dass andererseits immer weniger ehrenamtliche Funktionsträger zur Verfügung stünden. Sialino warb für eine offene Bestandsaufnahme, die der TTVN bei Bedarf durch einen sogenannten „Quick Check“ vor Ort unterstütze. Lehrreich für die Teilnehmer war in diesem Zuge auch die Arbeit mit einem „Lebenszyklus des Engagements“, der anhand der persönlichen Vereinssituation mit vielen erhellenden Beispielen diskutiert wurde.

 Im zweiten Teil des Abends vermittelte Jennifer Osthus (LSB-Teamleiterin „Integration, Sport und Soziale Arbeit, Soziales“) die Chancen einer interkulturellen Vereinsentwicklung und zeigte Förderprogramme auf. Der Sportbietet sehr viele Potenziale, die Integration von Zugewanderten mitzugestalten. Sie stellte verschiedene Initiativen des LSB Niedersachsen vor, darunter viele die in Kooperation mit dem TTVN auf den Weg gebracht wurden.  Beim Tischtennis im Speziellen gebe es flächendeckend in jedem Dorf die Chance auf Teilhabe, gespielt werden kann auch ohne Sprachkenntnisse und es sei eine Familiensportart für alle Altersstufen. Die Vereine könnten neue Mitglieder gewinnen, neue sportliche und auch außersportliche Angebote entwickeln und ganz neue Partnerschaften schließen.

Osthus warb dafür, Zugangsbarrieren abzubauen und auf eine „kultursensible Öffentlichkeitsarbeit“ zu setzen. Die Integration im Verein könne nur funktionieren, wenn sich alle Beteiligen öffnen und sich „eine Kultur der wechselseitigen Anerkennung“ entwickele. Großes Interesse zeigten die Teilnehmenden bei dem aktuellen Thema „ Maßnahmen für und mit Flüchtlingen und Asylsuchenden“.

Beide Referenten betonten, dass sowohl der Landessportbund als auch der TTVN als Ansprechpartner für die Vereine zur Verfügung stehen. Und dieses Angebot wurde bereits genutzt: So hat der TV Hude eine interkulturelle Vereinsberatung angefragt, der MTSV Jahn Eschershausen möchte sich für Flüchtlinge engagieren und der MTV Treubund Lüneburg veranstaltet ein Sport- und Willkommensfest.

Die nächsten Informationsveranstaltungen zu den beiden Themen Ehrenamt und Integration findet im Rahmen des Vereins- und Trainerkongresses vom 19.-20. September 2015 statt.

Text: Jan Schoon, Jennifer Osthus


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