200 Vereine, 13 Verbände, eine Botschaft: „Willkommen im Sport“

Die Auswahl der Teilnehmer an „Willkommen im Sport“ ist abgeschlossen. Über 200 Vereine aus 13 Verbänden engagieren sich in dem Projekt, das der DOSB bald auch im Bundeskanzleramt vorstellt, für Geflüchtete.

Spielende Kinder beim "WiS"-Verein TV Fischbek aus Hamburg (Foto: DOSB/Witters)
Spielende Kinder beim "WiS"-Verein TV Fischbek aus Hamburg (Foto: DOSB/Witters)

Das IOC Flüchtlingsteam hat in Rio gezeigt, wie wichtig das sein kann: „Willkommen im Sport“ zu sein. Während die Schwimmerin Yusra Mardini und das „Team Refugee Olympic Athletes“ ihren olympischen Traum lebten (weitere Informationen hierzu im Interview mit Tegla Loroupe), arbeiten über 200 Sportvereine in Deutschland im Rahmen des Projekts „Willkommen im Sport“ (WiS) daran, anderen Geflüchteten einen Weg zu ebnen: nicht unbedingt zu Olympia, aber in den organisierten Sport – und womöglich in die Gesellschaft. Das ist das Ziel jenes Projekts „WiS“, für das der DOSB nun eine Halbjahresbilanz gezogen hat.

Denn mit den besagten rund 200 Vereinen - und damit deutlich mehr als die ursprünglich geplanten 60 Vereine - aus 13 Verbänden ist die Auswahl der Projekteilnehmer abgeschlossen (siehe <media 67679 _blank download "TEXT, DOSB Willkommen im Sport 2016 beteiligte Vereine, DOSB_Willkommen_im_Sport_2016_beteiligte_Vereine.pdf, 500 KB">Liste</media>). Ihre Angebote an Geflüchtete konzentrieren sich auf Sportarten, die diesen erfahrungsgemäß naheliegen: Fußball natürlich, Boxen und Schwimmen, auch das bei Afghanen und Pakistani beliebte Cricket oder das vielen Irakern vertraute Ringen.

Distanz verringern, Nähe suchen, darum geht es in dem Projekt, das mit 700.000 Euro von Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, sowie vom IOC und beteiligten Sportverbänden gefördert wird. Die Vereine sprechen Geflüchtete schon in den Einrichtungen auf ihre Angebote an, die meist weder eine Mitgliedschaft noch sportliche Erfahrung oder gar Talent voraussetzen – Prinzip niedrige Schwelle. Frauen oder Kinder sollen sich ebenso angesprochen fühlen wie Traumatisierte und all jene, die schneller Deutsch lernen wollen oder Ablenkung vom Alltag suchen. Durch die Projektmittel werden neben Sport- und Informationsveranstaltungen vor allem auch Übungsleiter/innen und geringfügig Beschäftigte finanziert.

Am 27. und 28. August stellen die Verantwortlichen anlässlich des Tages der offenen Tür das Projekt im Bundeskanzleramt, gemeinsam mit dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ vor, das vom Bundesministerium des Innern und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert wird. Dann werden auch Initiativen wie die des Hamburger Sportbundes zur Sprache kommen, der im Rahmen von WiS eine digitale Plattform entwickelt hat, um Vereine und Geflüchtete unter- und miteinander zu vernetzen. Denn die Arbeit der Projektteilnehmer läuft ja längst – der DOSB wird ausgewählte Praxisbeispiele demnächst auf seiner Website porträtieren.

(Quelle: DOSB)


  • Spielende Kinder beim "WiS"-Verein TV Fischbek aus Hamburg (Foto: DOSB/Witters)
    Spielende Kinder beim "WiS"-Verein TV Fischbek aus Hamburg (Foto: DOSB/Witters)