2009 Behindertensportabteilung TSV Bayer Leverkusen

Prämiert am 16. September in Köln

„Bayer hat sich schon sehr früh zum Behindertensport bekannt, das ist keineswegs selbstverständlich. Der Verein hält mir Kopf und Rücken frei. Vor allem aber werden die Erfolge von Behinderten und Nichtbehinderten hier mit dem gleichen Stellenwert gewürdigt". Was sich zunächst wie ein allgemeines Sponsoren- Bekenntnis anhört, ist vielmehr eine Aussage von Dr. Britta Siegers, eine der weltweit erfolgreichsten Behindertensportlerinnen gegen Ende ihrer beispiellosen Sportlerlaufbahn. Und ein Zitat, das zur Beschreibung der – insgesamt dritten – Prämierung des TSV Behindertensports mit dem „Grünen Band“ vortrefflich passt.

Die beidbeinig amputierte Schwimmerin errang nicht nur bei mehreren Paralympics sowie anderen internationalen Wettkämpfen Podiumsplätze „am Fließband", sondern schafte parallel auch Dank der Förderung durch die Bayer AG ihren beruflichen Einstieg. Diese Lebenshilfe gehört eben auch zur Philosophie rund um das Leverkusener Nachwuchskonzept. Was einzelne Neider damit ab tun, dass „diese Erfolge der Bayer-Behindertensportler doch nur durch die umfassende Hilfe durch den Konzern möglich sind", ist nur die halbe Wahrheit. Es bedarf auch jener kompetenten Personen, die diese phantastischen Rahmenbedingungen unter Vorsitz des hochmotivierten Dr. Karl Quade auch umsetzen.

Dies ist Bayer 04 seit Jahrzehnten stets vorbildlich gelungen. Gerade seit den 80er Jahren, als unter dem damaligen Vereinspräsident Gerd- Achim Fischer und Abteilungsleiter Theodor Zühlsdorf die Weichen dafür gestellt wurden, dass man sich neben dem Rehabilitationssport vermehrt auch dem Leistungssport zuwenden konnte, erwarb sich die Abteilung weit über die Landesgrenzen hinaus große Anerkennung.

Das Miteinander von nichtbehinderten Spitzensportlern und den Behinderten auf und in den selben Sportanlagen – insbesondere auch im Nachwuchsbereich – und vielfach unter der Anleitung bedeutender Topathleten wie zum Beispiel Speerwerferin Steffi Nerius, oder auch die Kooperationen mit einer nahen Behindertenschule sind Belege für eine herausragende Jugendarbeit unter besonderen Bedingungen. So erhöhten sich die Mitgliederzahlen im Alter bis zu 18 Jahren von 29 (2002) auf mittlerweile über 85 Aktive. Derzeit beträgt der Anteil der Altersgruppe unter 26 Jahren über 40 Prozent. Da verwundert es nicht, dass mehrere Fachverbände die Zusammenarbeit mit dem Verein pflegen, sind doch dessen Jugendliche fester Bestandteil der jeweiligen Nachwuchskader.

Wer erlebt, mit welcher Begeisterung die jungen Sportler kompetent an die verschiedenen Disziplinen wie Sitzvolleyball, Schwimmen, Judo oder Leichtathletik heran geführt werden und auch für die schulische wie berufliche Ausbildung beispielhaft Sorge getragen wird, versteht, warum der Behindertensport des TSV Bayer 04 die höchstmögliche Punktzahl beim diesjährigen Wettbewerb ausgesprochen bekam.