Prämiert am 16. September 2009
Wenn im Deutschen Fußball dringend etwas für die Frauen oder Mädchen getan werden muss, springt meist DFB-Präsident Theo Zwanziger in die Bresche. Im Fall der SG Wattenscheid 09 war der Einsatz des ranghöchsten Fußballers und erklärten Frauenfußballfans jedoch nicht nötig. Sie überzeugte die Jury des “Grünen Bandes” allein durch den vorbildlichen Einsatz im weiblichen Jugendbereich und die hohe Investitionsbereitschaft in die Förderung ihrer kickenden Mädchen-.
Die außergewöhnlichen Anstrengungen der Wattenscheider haben das Ziel, den Nachwuchsbereich als Resource für die 1. Frauenmannschaft zu nutzen. Für talentierte Mädchen und junge Frauen aus der Region ist ‘09 auch deshalb zu einer Top-Adresse geworden. Und durch die hochwertige Ausbildung schaffen etliche weibliche Talente den Sprung in die DFB-Auswahlmannschaften. Die Zahlen aus 2008: Fünf junge Wattenscheiderinnen spielten in der Westfalenauswahl, acht durften sich D/C-Landeskader nennen, sieben Spielerinnen traten für die DFB-Jahrgänge U 15 bis U 17 an und drei für die U 19-Elf. In Caroline Hamann (U 21, Vizemeisterin Nordic Cup 2007) und Kerstin Stegemann (A-Nationalteam, Weltmeisterin 2007) stehen aktuell zudem echte Vorbilder unter Vertrag - ein großer Ansporn für jede Trainingseinheit und jeden Pflichtspieleinsatz.
Ein weiterer Nachweis der ausgezeichneten Entwicklung in Wattenscheid: 2008 wurden die U 17-Juniorinnen Deutscher Meister, wobei man sich gegen einige Teams durchsetzen konnte, deren Frauenmannschaften in der 1. Bundesliga zuhause sind. Das Geheimnis dieses Erfolges liegt unter anderem in der hervorragenden Talentsichtung. Schließlich ist man als Zweitligist nicht automatisch Magnet für die stärksten Spielerinnen aller Jahrgänge. Schulturniere und Veranstaltungen, bei denen Bundesliga-Spielerinnen als Coaches und Talentscouts in Personalunion fungieren, begeistern Mädchen für die SG und sorgen jede Saison auch für die Einbindung vielversprechender Anfängerinnen.
Einmal bei 09 angekommen, beginnt die Förderung durch den von der Jury “top” bewerteten Trainerstab. Unter Nutzung leistungssportlicher Konzepte läuft die regelmäßige Schulung am Ball. Und die zusätzliche Kaderförderung sowie eine enge Kooperation mit anderen Institutionen, wie Olympiastützpunkt und Verbände, runden das vorbildliche Ausbildungsprogramm ab. Die Prämierung ist nicht zuletzt deshalb sicherlich auch im Sinne Theo Zwanzigers.
