2009 TSV Bayer Dormagen

Prämiert am 16. September in Köln

Diese Nachricht dürfte in Uli Derad, jahrelang Geschäftsführer des Gesamtvereins und Manager der Handballer in Personalunion, so kurz vor seinem Wechsel zum THW Kiel noch gemischte Gefühle ausgelöst haben: Zum einen die Freude, dass „sein“ TSV Bayer Dormagen aufgrund der vorbildlichen Nachwuchsförderung der Fechtabteilung das „Grüne Band“ erhält – was eine Bestätigung der durchdachten Standortphilosophie Dormagens ist. Zum anderen machte ihm genau diese Botschaft den Abschied noch schwerer, als er es ohnehin schon war. Derad reichte die Lorbeeren weiter an die TSV-Fechter: „Unsere Fechter haben sich diesen tollen Preis absolut verdient, die leisten sensationelle Arbeit.“

Dass in Dormagen das Thema Jugendarbeit groß geschrieben wird, verdeutlichen die Zahlen: Mehr als die Hälfte der knapp über 4.600 TSV-Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. 105 der derzeit 181 Fechterinnen und Fechter sind unter 18 Jahren. Die Dormagener erhalten nicht zum ersten Mal das „Grüne Band“. Sechsmal schon wurde der TSV prämiert, dreimal allein die Fechter, zuletzt 2003. Kontinuität und Nachhaltigkeit ließe sich nicht besser belegen.

Das Kindersportkonzept des Vereins greift, speziell die Fechter profitieren von der vorbildlichen Vernetzung und den Kooperationsschnittstellen des TSV: Partnerschulen, Teilinternat, duale Konzepte, Kader-, und Stützpunkttrainingsstätten – in Dormagen wurde rund um die riesige Sportanlage am Höhenberg oberhalb des Rheinufers jahrelang intensive Strukturarbeit geleistet und für alles gesorgt – für die Spitze, aber auch in der Breite. Ein 2001 ins Leben gerufener Förderverein ist beispielsweise ausschließlich für die Unterstützung und Bezuschussung des Jugendbereichs zuständig.

Mit zahlreichen Medaillen dekorierte Fechtstars wie Stefanie Kubissa oder Nicolas Limbach – Letzterer war übrigens auch in Athen dabei – führen die Riege der zahlreichen Kaderathletinnen und Athleten, der kleinen und der großen Hoffnungsträger an, die in den letzten Jahren vorderste Plätze – national wie international – nahezu garantierten. Uli Derad wechselte nach Kiel, zum Serienmeister des Handballs – im Fechtsport indes hat er selbst eine Topadresse verlassen.