Auch die Jagd nach dem Puck kann verbinden: Erfolgreiches Eishockey-Projekt der LSB-Integration im „Paradice“

In Kooperation mit dem Jugendtreff Blockdiek, dem Bürgerzentrum Vahr und dem Sportgarten wird vom Programm „Integration durch Sport“ des Landessportbundes (LSB) Bremen noch bis März ein Eishockey-Angebot für Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Bremer Stadtteilen durchgeführt. Das offene sportliche Angebot findet zur Zeit einmal wöchentlich an den Dienstagnachmittagen in der Eislaufhalle „Paradice“ in Walle statt und wird von etwa 35 männlichen Jugendlichen wahrgenommen.

Geleitet wird das Projekt von dem sozialpädagogischen Mitarbeiter des Jugendtreffs Blockdiek Marek Kepinski, selbst ein ehemaliger polnischer Profi-Eishockeyspieler. Betreuer aus den Einrichtungen begleiten die Kinder und übernehmen vor Ort Betreuungsaufgaben. Ein Sportstudent ist als Übungsleiter für die Durchführung des Sportangebots mitverantwortlich.

 

Bei diesem sehr körperbetonten Spiel ist die Einhaltung von Spielregeln immens wichtig. Das Training wird mit Spielregeln in abgeänderter Form umgesetzt, da die Ausrüstung der einzelnen Aktiven nicht optimal ist. So darf z.B. der Puck während der gesamten Trainingszeit nur „flach“ gespielt werden. Im Herbst 2007 konnte das Programm Stiftungsmittel für Sportausrüstung einwerben. Davon wurden Kopfschützer, Schienbeinschoner und Handschuhe für die Teilnehmer angeschafft, so dass das Verletzungsrisiko bei der Ausübung dieser Sportart erheblich gesenkt werden konnte.

 

Die aktiven Kinder und Jugendlichen unterschiedlicher ethnischer Herkunft im Alter zwischen 10 und 25 Jahren kommen aus den Stadtteilen Blockdiek, Neue Vahr, Östliche Vorstadt und Walle. Etwa ein Viertel der Aktiven sind russische Jugendliche, aber auch Polen, Türken, Iraner, Westafrikaner, Kroaten und Deutsche machen mit. Für die Kinder und Jugendlichen hat der Trainingstermin höchste Priorität, sie sind mit großer Begeisterung und Konzentration dabei. Der stadtteilübergreifende Aspekt dieses offenen, integrativen und kontinuierlichen Sport- und Bewegungsangebots ist in Bremen einzigartig, ebenso wie die Zusammenführung von Kindern und Jugendlichen aus strukturschwachen Wohnquartieren mit Jugendlichen aus einem weitgehend problemlosen Stadtteil und damit einhergehend das Aufeinandertreffen von Jugendlichen aus unterschiedlichen Bildungsschichten. Diese Zielgruppe ist bisher von Sportvereinen nicht erreicht worden. Bemühungen, die Spieler an den dort ansässigen Sportverein anzubinden, sind gescheitert, da die Teilnehmer für einen leistungsorientierten Sportverein zu alt sind. In der Regel beginnen Kinder zwischen 5 und maximal 10 Jahren mit dem Eishockey.

 

Zum Saisonende wird es ein großes Eishockey-Turnier für alle Beteiligten geben. In diesem Jahr fällt der Termin auf den 26. Februar 2008 und dann muss Anfang März Abschied genommen werden, bevor es im November wieder losgehen kann.