Bundesinnenminister Otto Schily hat den 25. September zum bundesweiten Tag der Integration ausgerufen. Er will damit den aktiven Integrationsprozess von Aussiedlern und Migranten fördern und auf die vielen gelungenen Beispiele in Kultur und Sport hinweisen.
Gerade für den organisierten Sport bietet sich eine herausragende Chance, den neuen Bürgern in unserem Land die vielen Maßnahmen und Vorhaben des Programms "Integration durch Sport" vorzustellen. Das Programm hat sich dank der starken Unterstützung durch das Bundesministerium des Inneren seit 16 Jahren die Integration auf die Fahne geschrieben und erreicht Jahr für Jahr fast eine Million Menschen aus anderen Nationen.
Schon die Bilanz des ersten bundesweiten "Tages der Integration durch Sport" am 15. Mai 2004 fiel hervorragend aus. Vor einem Jahr ergab sich ein Bild voller Aktionen mit einer Vielfalt an sportlichen Angeboten. Tausende Kinder und Jugendliche hatten sich überall in Deutschland zum gemeinsamen Sport animieren lassen.
Diese Breite gilt es auch in diesem Jahr wieder zu erreichen, um die Menschen in Deutschland auf die Bedürfnisse ihrer ausländischen Mitbewohner hinzuweisen. Wir dürfen nicht in unseren Bestrebungen nachlassen, diese Neu-Bürger in unsere Gesellschaft zu integrieren und eine Identifikation mit Deutschland als ihrer neuen Heimat zu erreichen, denn seit langem ist klar, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Allein in den letzten 10 Jahren haben rund 2,5 Millionen Spätaussiedler in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Nach den aktuellen Statistiken leben derzeit mehr als 7,3 Millionen Ausländer in Deutschland. Weitere 8 Millionen Ausländer werden in den kommenden 20 Jahren hinzukommen.
Diese Entwicklung bedeutet für unsere Gesellschaft eine große Herausforderung, die gemeistert werden muss. Der Sport bietet mit seinen weit reichenden individuellen Chancen und sozialen Möglichkeiten ein wichtiges Handlungsfeld für eine langfristige Integration. Im Sport haben individuelle Bedürfnisse und gemeinsame Interessen gleichermaßen ihren Platz. Auf diese Weise kann der Sport einen Beitrag zum Abbau von Sprachbarrieren, kulturellen Vorbehalten und zur Gewaltprävention leisten.
Allerdings kann der Sport nicht alles alleine leisten, er darf auch nicht mit Erwartungen überfrachtet werden, wie es sich immer mehr herausstellt. Zum anderen darf der organisierte Sport nicht nur darauf warten, dass Aussiedlerinnen und Aussiedler, Migrantinnen und Migranten den Weg von alleine in die Sportvereine finden. Er muss auf die Belange der Menschen aus anderen Kulturen eingehen. Dieser Sichtweise hat der Deutsche Sportbund mit seiner im Dezember 2004 verabschiedeten Grundsatzerklärung "Sport und Zuwanderung" Rechnung getragen. Der Sport verstärkt beispielsweise seine Bemühungen, auch moslemischen Frauen den Vereinszugang zu erleichtern, denn sie gehörten bisher zu den Benachteiligten beim Integrationsprozess.
Bei der Integration bleibt noch eine Menge zu tun, damit sie gelingt. Der von Bundesinnenminister Otto Schily ausgerufene Integrationstag am 25. September ist dabei ein wichtiger Baustein für gemeinsame weitere Initiativen.