„Das macht mich richtig glücklich!“

Slim Garci hat in Deutschland eine neue Fußballheimat gefunden. Der angehende Sporttherapeut aus Tunesien engagiert sich als Trainer beim SC Staaken in Spandau

Die Liebe hat ihn 2014 nach Deutschland gebracht. Slim Garci hat in Tunesien Abitur gemacht und schon mit 19 einen Profivertrag bei einem Fußballverein bekommen. Für ihn war klar, dass er auch in seiner neuen Heimat seinen Lieblingssport weiter betreiben will – und das möglichst professionell.

„In den ersten Jahren habe ich mich mit vielen Aushilfsjobs in der Gastronomie oder im Einzelhandel über Wasser gehalten“, erinnert sich der 32-Jährige. „Aber ich möchte gern im Sportbereich arbeiten.“ Deswegen macht Slim gerade eine Weiterbildung zum Sporttherapeuten. Im Sommer 2024 könnte er dann loslegen, am liebsten natürlich bei einem Fußballclub.

„Willkommen im Sport“ - der Türöffner

Vor acht Jahren hat Slim angefangen als Torwart in der Berlin-Liga zu spielen, zuerst beim Berliner SV 1892 und später beim Sport-Club Staaken e.V. Etwas anderes ist für mich nie infrage gekommen: „Seit meinem zehnten Lebensjahr bin ich Torwart. Die größeren Kinder haben mich anfangs immer ins Tor gestellt und ich habe einige Bälle gut gehalten. Das hat mich auf den Geschmack gebracht.“ Über den Landessportbund Berlin und durch das Projekt „Willkommen im Sport“ konnte Slim die Trainer-C-Lizenz absolvieren. Sein Traum wäre, einen Basislehrgang als Torwart zu machen, um danach die B-Lizenz als Torwarttrainer zu bekommen. „Ich coache jetzt auch Nachwuchstorhüter, aber nur aufgrund meiner Erfahrung. Ich bin jedenfalls immer offen, etwas dazuzulernen“, erklärt Slim, der mit seiner Frau zwei Kinder bekommen hat und sich seit zwei Jahren ganz aufs Trainerdasein konzentriert und nicht mehr selbst spielt.

Coach für die eigenen Kinder

Formell angestellt ist Slim beim Hertha BSC, den er beim SC Staaken als Partnerverein vertritt. Junge Spieler zu trainieren, ist für Slim der schönste Job, den es gibt. „Ich trainiere momentan U19-Spieler, vorher waren es auch mal U14-Teams. Wenn ich sehe, dass meine Torwarte sich gut entwickeln, dann macht mich das richtig glücklich.“ Dann gibt es ja auch noch den eigenen Nachwuchs. Slims Söhne sind jetzt fünf und sieben Jahre alt. Neben Weiterbildung und Vereinsjob ist es gar nicht so leicht, die eigenen Kinder auch noch zu trainieren. Aber manchmal sagt einer von ihnen: „Papa, du musst mir jetzt Fußball beibringen!‘“

Text/Foto 1: Klaus Rathje

Foto 2: Sport-Club Staaken 1919 e.V.