Der Wettbewerb "Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Strategien kommunaler Integrationspolitik"

"Ein besonders wichtiges Argument bei der Beurteilung der Bewerber war der Stand der Vernetzung", sagt Alexander Thamm von der Bertelsmann Stiftung. "Ohne Netzwerkarbeit kann man gar keine gute Integrationsarbeit leisten."

Allein wegen der Mittelknappheit sei es heutzutage wichtig, beispielsweise Dopplungen zu vermeiden. Bisher meist eher sporadisch und oftmals aus den Zuwandererethnien entstandene Integrationsinitiativen müssten koordinierend organisert werden. Nur wenn Schulen, Sportvereine, Weiterbildungsstätten und öffentliche Stellen zusammenarbeiten könne aktive Integration wirklich erfolgreich sein.

Regelmäßige Netzwerkpflege

Netzwerke funktionieren aber nur, wenn Sie auch entsprechend gepflegt werden. Während im ländlichen Raum halbjährliche Treffen durchaus ausreichend sein könnten, da man sowieso engeren Kontakt zueinander habe, müsse man in der Stadt kürzere Kommunikationsintervalle wählen. Besonders gut funktioniert die Koordination, das zeigt das Beispiel des Wettbewerbsgewinners Stuttgart, wenn eine prominente Persönlichkeit wie der Bürgermeister die Integration zur Chefsache erklärt und die Funktion eines "Leuchtturms" übernimmt.

Auch Defizite mancher Integrationsbemühungen deckt "Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Strategien kommunaler Integrationspolitik" auf: Die Migrantenmilieus selbst sind oftmals nicht genügend in die Integrationsarbeit eingebunden. Auch Evaluation und Controlling von Projekten lassen oft noch zu wünschen übrig oder finden gar nicht erst statt. Um zu sehen, ob die unternommenen Anstrengungen erfolgreich waren oder sind sei dies aber unerläßlich, betont Alexander Thamm.

Ein Überblick über die deutsche Integrationslandschaft

Grundgedanke des Wettbewerbs war es, einen dokumentarischen Überblick über die gesamte Integrationslandschaft in Deutschland zu bieten. Damit alle deutschen Kommunen davon profitieren können, wird er, angereichert mit konkreten Handlungsempfehlungen und Ansprechpartnern, bis Jahresende in Form einer Broschüre allen Kommunen in Deutschland zugänglich gemacht.

Mehr Informationen: www.erfolgreiche-integration.de