DOSB beruft Anti-Doping-Vertrauensleute

Monique Garbrecht-Enfeldt, Meike Evers und Frank Busemann werden als Vertrauensleute Athletinnen und Athleten zur Verfügung stehen, die im Zusammenhang mit dem Thema Doping Rat oder Hilfe suchen. „Die Erfahrung im Anti-Doping-Kampf zeigt, dass es sich bei Doping-Tätern zumeist um abgeschottete Zellen oder Netzwerke handelt“, so DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach (Tauberbischofsheim) im Rahmen der Präsidiumssitzung. „Hier müssen wir neue Wege gehen und den Sportlern die Möglichkeit geben, sich an integre Personen außerhalb dieser Netzwerke zu wenden.“

Vertrauensleute stehen ab Wintersaison 2006/2007 zur Verfügung

Die neunfache Weltmeisterin und Doppelmedaillengewinnerin bei
Olympischen Spielen im Eisschnelllauf, Monique Garbrecht-Enfeldt, hält den neuen Ansatz für aussichtsreich: „Das ist eine neue Aufgabe, die ich gerne übernehme, denn mir hat während meiner aktiven Zeit eine solche Vertrauensperson als Ansprechpartner immer gefehlt. Ich bin noch nicht lange aus dem aktiven Sport heraus, ich weiß, wie Sportler fühlen und denken, bin neutral und hoffe, dass ich mit meinen Kenntnissen und Erfahrungen jungen Athletinnen und Athleten zur Seite stehen kann.“ Monique Garbrecht-Enfeldt, die Doppelolympiasiegerin im Rudern, Meike Evers, und Zehnkampfsilbermedaillengewinner Frank Busemann werden als erste Anti-Doping-Vertrauensleute des DOSB den Sportlerinnen und Sportlern ab der Wintersaison 2006/2007 zur Verfügung stehen.

NADA begrüßt Vorstoß des DOSB

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA), die neben den Interessenvertretungen der Wassersportverbände und der Arbeitsgemeinschaft größerer deutscher Sportvereine, „Freiburger Kreis“, Gespräche mit dem Präsidium führte, begrüßte den Vorstoß des DOSB und bot an, die Anti-Doping-Vertrauensleute fachlich zu unterstützen. Der in der Klausurtagung des DOSB-Präsidiums Ende Mai angekündigte Nachtragshaushalt wurde ebenfalls in der Präsidiumssitzung beschlossen. Vor dem Hintergrund bereits laufender Programme zur finanziellen Konsolidierung mussten weitere Einsparmaßnahmen getroffen werden, um ausgebliebene Einnahmen aus den Erlösen der Glücksspirale zu kompensieren. Das Einsparprogramm in Höhe von 800.000 Euro betrifft Projekte und Maßnahmen in allen Geschäftsfeldern des DOSB. „Diese sind aufgeschoben, nicht aufgehoben“, erklärte DOSB-Schatzmeister Hans-Peter Krämer (Brühl). „Es geht erst einmal darum, den laufenden Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Langfristig bringt uns jedoch einzig und allein die Verbesserung der Einnahmeseite weiter.“

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes wurde für den 9. Dezember 2006 nach Dresden vergeben.