Durch Qualifizierung im Sport das Engagement von Geflüchteten stärken

Im Rahmen des Projekts „Willkommen im Sport“ fand Mitte Juli an der Landessportschule Ruit ein Trainer-Vorbereitungsseminar für Geflüchtete statt. Die Qualifizierungsveranstaltung ist ein speziell auf diese Zielgruppe konzipiertes Angebot zur Förderung der Integration in den organisierten Sport.

Zum Seminar wurden Personen mit Fluchthintergrund, die bereits einen Zugang zum Sportverein gefunden haben, eingeladen. „Ziel des Seminars ist es, die Geflüchteten auf eine Teilnahme an Trainer-Lizenzseminaren vorzubereiten,“  erklärt Sergej Gergert, verantwortlich für das Projekt „Willkommen im Sport“ beim LSVBW.
„Ich habe mich bereits für einen Trainerseminar angemeldet und fühle mich durch das Trainer-Vorbereitungsseminar noch mehr motiviert, eine Trainerlizenz im Schwimmen zu erwerben“, sagte Eyad Babakurd. Der 34-jähriger Syrer engagiert sich als Helfer in Tübingen für die Initiative „Schwimmen für alle Kinder“.
Auch für Laila Golgir Elyaderani (21) aus Afghanistan, die seit acht Jahren in Stuttgart lebt, war das Seminar eine gute Gelegenheit, einen Einblick in die Strukturen des deutschen Sports zu bekommen. „Mein Ziel ist es nun, eine Ausbildung zur
Trainerin zu machen. Das Arbeiten mit Leuten macht mir sehr viel Freude und als Trainerin kann ich meinen Verein Muslimischer Frauen unterstützen.“
Diplom-Psychologe Dietmar Czycholl hat das Seminar begleitet. Der Experte für Migrationspsychologie erläuterte den Seminarteilnehmern mögliche psychische Belastungen in Verbindung mit einem Migrationsprozess. Mehrere Studien liefern sehr interessante Ergebnisse dazu. Laut Dr. Czycholl erlebt jeder Mensch, der dieses Prozess erleben muss, eine psychische Belastung. In der Forschung spricht man dabei über eine Migrationstrauma. Nach Czycholls Beitrag haben die Seminarteilnehmer lebhaft über ihre persönlichen Erfahrungen und Probleme diskutiert. 


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