Ferien-Trainingslager Fußball des Stützpunktvereins SSC-Breitensport Schwerin e.V.

In diesem Jahr konnten wir mit insgesamt 16 Spielern die Fahrt nach Osterburg antreten. 11 Einheimische und 5 Migranten waren eine perfekte Mischung, um auch im alltäglichen Umgang, bei den Trainingseinheiten und den diversen Mannschaftssitzungen integrativ zu wirken.

Zu viele oder zu wenige Migranten in einer Gruppe machen die Bestrebungen des respektvollen Umgangs der einzelnen Team-Mitglieder nicht einfach. Aus unseren bisherigen Erfahrungen ist das aktuelle Verhältnis nahezu ideal. Neugier aufeinander, die Feststellung, dass Boris aus Mozambique im letzten Jahr bis heute schon sehr gutes Deutsch spricht, während wir uns vor 13 Monaten noch mit Hand und Fuß oder französisch und englisch verständigen mussten.

In den Zusammenkünften im Hörsaal der Sportschule legten wir vor allem Wert auf die charakterliche Schulung und die Wertevermittlung. Auf das Zusammenleben in einer großen Sportschule und das Ausleben von Freiheiten, ohne andere in ihrer Freiheit einzuschränken, wurde immer wieder, auch anhand von praktischen Beispielen oder gerade Erlebtem, eingegangen. Kurz und gut: Wir haben sowohl den Einheimischen, als auch den Migranten unseren Immanuel Kant ein wenig näher gebracht.

Neben den Workshops (Spieler mussten an Lösungen mitarbeiten und diese vortragen) kam der Sport nicht zu kurz. Es wurde regelmäßig geschwommen und wir spielten natürlich Fußball gegen Mannschaften aus Stendal und Osterburg. Mit diversen Langläufen und Kraftübungen steigerten wir unsere Kondition. Es gab einen Kegelabend, nur die Wanderung aus dem Vorjahr führten wir in diesem Jahr nicht durch. Dafür bestellten wir auf eigene Kosten eine Schusskraftmessanlage, die für einen halben Nachmittag fast alle Spieler und die Trainer in den Bann zog.

Mittlerweile, im Jugendalter angelangt, kam diesmal auch der Kontakt zum weiblichen Geschlecht nicht zu kurz. Zeitgleich war die sächsische Landesauswahl der Turnerinnen in der Sportschule. Zwischen den Jungs und den Mädels entwickelten sich Freundschaften, die mittels elektronischer Medien teilweise bis zum heutigen Zeitpunkt fortgeführt werden.

Wir luden die Mädels zu einem Fußballspiel ein und beobachteten die Turnerinnen beim Training.Einige mutige Schweriner probierten sich sogar an Turnübungen unter Anleitung der sächsischen Landestrainerin aus. Das Ergebnis dieser Mannschaftsreise war sehr gut, auch weil das Teambuilding dieses Mal einen noch höheren Stellenwert einnahm. Auf den sportlichen Bereich schlug es ebenfalls durch, da ein richtiges Team zusammenwuchs, das vor kurzem bei einem weiteren Ausflug in die Umgegend von Schwerin die Meisterschaft in der Fußball Bezirksliga feiern konnte. Für die meisten Spieler im Team ihr erster großer Freilufterfolg.

Ralf Schönfeld
Fußballtrainer SSC Breitensport