Gorodki-Präsentation beim Formel 1 Rennen in Großbritannien

 

Nicht nur in Deutschland wird Gorodki gespielt, auch in England gab es vom 8. bis 10. Juli das erste Mal überhaupt auf der Insel die Möglichkeit dieses russische Wurfspiel auszuprobieren.

 

Foto: LSV
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Sergej Gergert, Mitarbeiter des Programms „Integration durch Sport“ (IdS) beim Landessportverband Baden-Württemberg (LSV), war auf Einladung des russischen Automobilherstellers Marussiamotors mit einem mobilen Gorodki-Team aus Deutschland nach England gereist. Im Rahmen einer Fahrzeugpräsentation während des Großen Preises von Großbritannien 2011 in Silverstone konnten die Besucher in der Nähe der Rennstrecke nicht nur die ausgestellten neuen russischen Sportwagen bestaunen, sondern auch das russisches Wurfspiel Gorodki testen. „Wir wollen hier in Silverstone neben unseren Sportwagen, die auf dem europäischen Markt ganz neu sind, auch das typisch russisches Sportspiel Gorodki präsentieren. Die Automobilsportfans haben dabei die Möglichkeit auch ein Teil der russischen Kultur kennen zu lernen“, erklärt Denis Dryagin aus Moskau, Leiter der Vertriebsabteilung bei Marussia-Motors, die Präsentation.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung haben trotz regnerischem Wetter ihr Interesse an dem neuen Spiel entdeckt und konnten in kurzen Wettbewerben kleine Preise gewinnen: „Ich habe noch nie etwas über dieses Spiel gehört. Das sieht ganz einfach aus, fordert aber einiges an Zielgenauigkeit und Konzentration“, freute sich der dreißigjährige Chris aus Brent bei London über seine ersten Erfahrungen mit Gorodki. „Das hat mir viel Spaß gemacht und ich kann mich wohl nun jetzt auch Gorodki-Landesmeister von Britannien nennen“, scherzte der junge Mann über seine gute Leistung.

Mobile Gorodki-Angebote im öffentlichen Raum werden in Deutschland in den letzten zwei Jahren eingesetzt, um die Bevölkerung mit diesem Spiel bekannt zu machen. Das Programm „Integration durch Sport“ hat Gorodki zu einem zentralen Element seiner Arbeit vor allem mit der Zielgruppe Spätaussiedler gemacht. Aufgrund seiner Merkmale bietet Gorodki gute Voraussetzungen, einen sozialen Treffpunkt im öffentlichen Raum einzurichten, vergleichbar mit Bouleplätzen in Frankreich. Der Vorteil von Gorodki gegenüber einheimischen Sportarten liegt darin, dass sich vor allem Menschen mit Migrationshintergrund aus der ehemaligen Sowjetunion in einem ihnen bekannten Kontext bewegen. Die Hemmschwelle, sportlich aktiv zu werden, darüber integrative Impulse aufzunehmen und informelle Bildungsprozesse zu durchlaufen, ist deutlich geringer.


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