Großes Sportfest in der Gemeinschaftsunterkunft in Merkers

Initiiert durch das Integrationsmanagement des Wartburgkreises, den Kreissportbund Bad Salzungen und dem LSB Thüringen mit dem Bundesprogramm "Integration durch Sport" fand kürzlich ein großes Sportfest in der Gemeinschaftsunterkunft in Merkers statt. Annähernd 200 Personen aus über 15 Ländern leben derzeit in der Unterkunft im Westen von Thüringen. „Dieses bereits seit einigen Jahren stattfindende Event ist eine große Bereicherung des ansonsten recht tristen Alltages der Migrant*innen in unserer Einrichtung“, so die Worte vom Leiter, Hermann Abel. „Dank der Förderung durch das Landratsamt Bad Salzungen und des LSB Thüringen, als auch mit Unterstützung zahlreicher regionaler Vereine und Verbände können wir den Kindern und Erwachsenen wieder ein breites Spektrum an sportlichen Angeboten machen“ führt er weiterhin aus. In Anwesenheit des Bürgermeisters von Merkers, Detlef Neumann – der das Engagement der Leitung dieser Unterkunft für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen verschiedenster Nationen und Migrationsbiografien würdigte – gab es an diesem Nachmittag viel zu erleben und zu probieren. An den sportlichen Mitmachangeboten waren u.a. auch der SV Rot-Weiß Buttlar, der Handballverein Merkers e.V. 1990 und der Dorndorfer Sportverein 03 beteiligt. Der KSB Bad Salzungen, welcher seit einigen Monaten wöchentlich Sportangebote für die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft unterbreitet, hatte einen großen Bewegungsparcours aufgebaut. Für die Kleinen und Kleinsten war es ein riesen Spaß, sich beim Sack hüpfen, Tunnel kriechen, Eier laufen, Slalom und anderen Geschicklichkeits- und Bewegungsspielen auszuprobieren. Zwei Übungsleiterinnen vom Dorndorfer SV animierten die Mädchen und Jungen, sich zu rhythmischer Musik zu bewegen. Hier wäre es perspektivisch durchaus denkbar, dass es - mit Unterstützung und Förderung des Fachbereiches IdS vom LSB Thüringen - zu einen regelmäßigen Angebot des in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Vereins kommt. Ein erstes Gespräch dazu wird es Anfang nächsten Jahres gemeinsam mit dem KSB geben, um die personellen und logistischen Möglichkeiten abzuwägen. Natürlich wurden bei diesem Sporttag auch die Größeren nicht vergessen. Auf dem Soccerfeld des LSB tummelten sich, trotz des schlechten Wetters, zahlreiche Jugendliche und testeten ihre technischen und konditionellen Fähigkeiten beim Fußball. Hier kann man durchaus von einem internationalen Turnier, mit Spielern aus Syrien, Afghanistan, Albanien, aus dem Irak und aus der Türkei sprechen. Selbst der FSJler des LSB – Leopold Heinrich, lies es sich nicht nehmen, hier gemeinsam mit den Jüngeren seine Kräfte zu messen und sie zum Mitmachen zu motivieren. Fest stand, es gab keinen Gewinner oder Verlierer – alle Beteiligten waren Sieger dieses Tages. In der angrenzenden Sporthalle hatten die Vertreter vom Handballverein dann die Sportinteressierten aus Georgien, Somalia, China und Nigeria zum Spiel mit einem etwas kleinerem Ball eingeladen. Martin Bernhard vom SV Buttlar, der schon viele Jahre bzw. Jahrzehnte sein zweites Zuhause im Sport hat, freute sich sehr über die Beteiligung der Migrant*innen an den zahlreichen Angeboten, vielmehr jedoch über den Enthusiasmus und die Freude, welche alle kleinen und großen Sportler hatten. „Dies zeigt einmal mehr, dass Sport verbindet, ohne dass man eine gemeinsame Sprache sprechen muss“ – so seine Worte. Am Ende dieses Sportereignisses in Merkers wurden durch den LSB Thüringen – zur großen Freude und Überraschung - zwei komplette Trikotsätze überreicht. Damit ist vielleicht der erste Schritt getan, um hier auch eine sportliche Nachhaltigkeit zu erreichen und die Bewohner zu mehr Bewegung und Gesundheit zu animieren. Durch eine weitere Initiative von André Sirch, Fachkraft Integration durch Sport für Westthüringen, wurden zum Abschluss des Aktionstages noch gesammelte und gesponserte Sachen (Bekleidung, Schuhe) übergeben. Im Namen aller Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Merkers bedankte sich Verena Bänsch - Sozialpädagogin des Landratsamtes Wartburgkreis – Amt für Versorgung und Migration als auch Hermann Abel für das Engagement aller Beteiligten dieses Tages, insbesondere auch für die Sachspenden aus dem LSB Thüringen und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit zum Wohle der Willkommenskultur.