„Ich habe viel dazu gelernt“ – Tobias Krell will die Erfahrungen mit „Integration durch Sport“ nicht missen

Das Programm „Integration durch Sport“ ist vor allem durch das persönliche Engagement vieler Mitarbeiter und Helfer ein so großer Erfolg. Tobias Krell (20) ist einer  von ihnen. Er ist als Sportmobilfahrer für das Programm in und um Mainz herum im Einsatz. In Berührung kam Tobias Krell mit dem Programm „Integration durch Sport“ durch seinen Zivildienst.

Der Starthelfer Tobias Krell
Der Starthelfer Tobias Krell

Den üblichen Weg über die  Krankenpflege wollte er dabei nicht gehen. Da er die Sportjugend Rheinland-Pfalz aus Ferienfahrten sehr angenehm in Erinnerung hatte, fiel ihm die Entscheidung auch nicht schwer, seinen „Dienst“ beim Programm abzuleisten.

 

Die Wahl viel auch deshalb auf das Programm „Integration durch Sport“, weil Tobias Krell unbedingt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollte. Was im Rahmen des Programms für Arbeit geleistet wird, war Tobias Krell zu Beginn allerdings nicht wirklich klar, da er nicht viel Kontakt mit Migranten hatte. Doch die Arbeit und die Wirkung des Programms hatten ihn relativ schnell gepackt. „Wir sind gleich in der ersten Woche mit dem Sportmobil in verschiedene Schulen in Mainz gefahren, darunter auch so genannte Problemschulen“, erinnert sich Tobias Krell.

 

„Die meisten der Schüler kamen mit ziemlichen Aggressionen zu uns an das Mobil und wollten von irgendwelchen pädagogischen Ansätzen gar nichts wissen“, sagte Krell. Doch die Stimmung der Kinder und Jugendlichen wendete sich in kürzester Zeit zum Besten: „Nachdem viele Jugendliche zu Beginn richtig aggressiv in der Boxecke agiert haben, waren die in kürzester zeit wie ausgewechselt, das hat mich sehr beeindruckt.“, erinnert sich Tobias Krell.

 

Bleibender Eindruck bei den Migrantenkindern

 

Die positiven Erfahrungen aus seiner Zivildienstzeit beim Programm „Integration durch Sport“ setzten sich anschließend fort. Weil er mittlerweile für das Programm als Sportmobilfahrer arbeitet und auch Referent bei den Schülerassistenten des Programms ist, kam er im Rahmen der Streetsoccer-Tour viel herum: „Bei einem Turnier sind Jugendliche auf mich zugekommen die mich von meiner Zivildienstzeit im Programm wieder erkannt haben. Ich hätte sie beim besten Willen nicht wieder erkannt – das fand ich beeindruckend“, so Tobias Krell.

 

Derzeit macht Tobias Krell ein journalistisches Praktikum beim SWR und möchten ab dem Wintersemester Kommunikationswissenschaften studieren. Egal, wohin es ihn dabei verschlägt, er möchte weiter für das Programm arbeiten. Die Bedeutung der Integration, speziell durch den Sport, ist ihm durch die Arbeit mit dem Programm erst so richtig deutlich geworden: „Der Staat sollte langfristig Geld für Integrationsmaßnahmen bereitstellen. Wenn in manchen Jugendzentren 1 Betreuer auf 50 Kinder kommt, dann ist es offensichtlich, dass da keine optimale Betreuung stattfindet“, so Tobias Krell.

 

Er weiß auch, dass für eine gelungene Integration noch ein wenig mehr notwendig ist. Und dennoch: „Die meisten Migrantenkinder leben gerne in Deutschland. Viele von ihnen müssten nur das Gefühl bekommen, dass wir Deutschen Verständnis für ihre Situation haben. Das würde schon einiges erleichtern.“ Insgesamt, so wünscht es sich Tobias Krell, müssten beide Seiten in Zukunft mehr aufeinander zugehen.


  • Der Starthelfer Tobias Krell
    Der Starthelfer Tobias Krell