Bei der BSG SFL/OSC Bremerhaven wird Basketball gespielt, wobei einige Jugendliche mehr als nur Basketball spielen. Zwei von ihnen sind Michael und Anthony Canty, 19 und 17 Jahre alt. Die beiden Brüder sind im Sommer 2007 von Berlin nach Bremerhaven gezogen, um ihrer sportlichen als auch schulischen Entwicklung eine neue Richtung zu geben.
In Berlin fielen sie früh durch ihr sportliches Talent auf, doch drohte dieses sich nicht weiter zu entfalten. Michael und Anthony begannen die Schule zu vernachlässigen und verbrachten ihre Zeit mit den falschen Freunden. Die Brüder von 6 Schwestern standen vor immer größeren Problemen. In dieser Zeit war Basketball die einzige Konstante im Leben der beiden Jungs. Allerdings wurde immer deutlicher, dass sich dieses Talent in dem gewohnten Umfeld nicht fördern ließ. Ein radikaler Schnitt war nötig, um dem Leben von Michael und Anthony sportlich, aber auch schulisch wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
Für Jugendkoordinator Hamed Attarbashi bestand von Beginn an der Anspruch, die Jungs in ein ganzheitliches Programm einzubinden. Dabei legt er Wert auf Rahmenbedingungen, die zu Fortschritten in allen Lebensbereichen verhelfen. Hierfür hat die BSG Bremerhaven ein enges Netzt geschaffen, das eine ganzheitliche Betreuung möglich macht. Es findet ein enger Austausch zwischen Lehrern, Ärzten, Eltern und Trainern statt.
Die beiden Schüler bekamen einen sehr anspruchsvollen Trainingsplan mit bis zu 8 Trainingseinheiten in der Woche. Neben dem üblichen Schulunterricht wurde zusätzliche Nachhilfe angesetzt. Diese Mischung hat bereits im ersten Jahr zu Erfolgen geführt: Man erreichte den Aufstieg von der Oberliga in die 2. Regionalliga, behauptete sich auf den Norddeutschen Meisterschaften und Anthony wurde in die U18 Nationalmannschaft berufen. Beide bereiten sich auf ihr Abitur vor. Michael hat sich vom Nachhilfeschüler zum Nachhilfelehrer gemausert und gleichzeitig seinen Übungsleiterschein absolviert.
Für Hamed Attarbashi ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, denn er sieht noch viel Potenzial bei den Cantys: „Ohne deren Bewusstseinsänderung wären die sportlichen und schulischen Erfolge nicht möglich. Nur dadurch kann man langfristig arbeiten, Zwischenziele erreichen, um anschließend die nächste Stufe zu fokussieren. Die Jungs übernehmen Verantwortung für ihr Leben und lernen auch mit Rückschlägen umzugehen.“ Der Jugendkoordinator freut sich über die Unterstützung für Anthony und Michael sowohl innerhalb der BSG als auch durch die Eisbären Bremerhaven. Viele Menschen helfen, damit Michael und Anthony ihre Träume verwirklichen können
