Inlineskating mit Migrantinnen:

Erste Gruppe im Verein angekommen

Seit Herbst 2006 läuft im Rahmen von „Integration durch Sport“ bei der Brandenburgischen Sportjugend das Modellprojekt „Inlineskating mit Migrantinnen“. In diesem Frühjahr nun hat das Projekt einen wichtigen Schritt getan: Am 30. März wurde die erste Gruppe feierlich in den SV Neptun 08 Finsterwalde aufgenommen. Der Verein wird künftig als Stützpunktverein des Programms Integration durch Sport tätig sein. Die zwölf Frauen aus Finsterwalde sind nun reguläre Vereinsmitglieder, der Verein hat eine neue Sportart hinzugewonnen, und die bisherige Gruppenleiterin Nina Haas ist Abteilungsleiterin Inlineskating. Gerade die Frauen aus Spätaussiedler-Familien leben oft isoliert und sind nur schwer für den Sport zu gewinnen. Über den Trendsport Inlineskating sollten sie an sportliche Betätigung herangeführt, aus ihrer Isolation gelöst und als Helferinnen für das Projekt gewonnen werden. Inzwischen beteiligen sich brandenburgweit mehr als 200 Frauen an dem Projekt, fast alles Mütter mit Kindern, die vorher keinen Kontakt zum Sport hatten. Die älteste ist 61 Jahre alt; eine andere hat fünf Kinder und ist inzwischen selbst Übungsleiterin.

Auf die erste Modellgruppe in Lübben Folgten weitere regelmäßige Übungsgruppen in Finsterwalde, Herzberg, Cottbus, Forst und Spremberg sowie Angebote in Brandenburg/H., Eberswalde, Bernau, Oranienburg und Schwedt. Es wurden Inline-Skating-Wochenenden für Frauen und ihre Kinder organisiert. Die beiden Projekt-Koordinatorinnen werden inzwischen durch zehn Frauen unterstützt, die sich zur Inline-Instrukteurin qualifiziert haben.

Im vergangenen Jahr wurde eine Inline-Tanzgruppe aufgebaut, die z.B. beim Festival des Sports in Fürstenwalde und beim Frauenaktionstag des LSB  in Lübben aufgetreten ist. In Finsterwalde und Lübben wurden Inline-Hockeyturniere für Frauen organisiert, und es werden Projekt- und Wandertage an Schulen durchgeführt. Im vergangenen Jahr haben sich die ursprünglich reinen Migrantinnen –Gruppen dann auch für „einheimische“ Frauen geöffnet, und in Lübben, Eberswalde und Finsterwalde wurden die Kurse an Sportvereine  angebunden.

Das Projekt hat schon jetzt sein Ziel erreicht – Spätaussiedlerinnen wurden über den Trendsport Inlineskating aus der Isolation geholt, für den Sport begeistert und zum Teil für ehrenamtliche Arbeit gewonnen. Sie sind dabei, sich in die Strukturen und Netzwerke des Sports einzubinden und Kontakte zu den „Einheimischen“ zu knüpfen. Entscheidend für den Erfolg waren dabei die persönliche Ansprache, Vertrauen zwischen Projektleiterinnen und Teilnehmerinnen und die Schaffung von parallelen Angeboten für die Kinder.

Larissa Markus, Projektleiterin