Integration durch Sport aktiv erlebt

Jugendliche aus M-V im 8. Integrativen Beachcamp in Wittenberge

 

Die Brandenburgische Sportjugend lud zum Ende der Ferien bereits zum 8. Mal zum Integrativen Beachcamp an den Friedensteich nach Wittenberge ein.

Über 150 Spätaussiedler, Zuwanderer und einheimische Jugendliche aus Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sowie Gäste aus Polen trafen sich dort für fünf Tage zum Kennenlernen und gemeinsamen Sporttreiben.

Gefördert über das Bundesprogramm „Integration durch Sport“  waren 18 sportbegeisterte Jugendliche aus Rostock, Schwerin und Stralsund auf Einladung des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommerns e.V. mit dabei.

Einer von ihnen war Karsten Dittrich, Judoka aus Rostock. Karsten beschrieb uns in einer E-Mail seine Eindrücke sehr ausführlich. Hier ein Auszug daraus:

 

Montag: Gut angekommen am Friedensteich wurden wir freundlich begrüßt und bekamen ein T-Shirt vom Camp. Gleich zu Beginn sorgten „Ice-Breaker“-Spiele dafür, das Eis zwischen den verschiedenen Gruppen wirklich brechen zu lassen. Durch diese Spiele lernten wir uns schnell kennen und haben Barrieren und Vorurteile überwunden, die sonst nur hinderlich gewesen wären. Eine Super-Disco am Abend sorgte für ein Näherkommen aller Teilnehmer.

 

Dienstag: Dieser Tag war gut geeignet, um in andere Sportarten rein zu schnuppern. Dazu wurden 10 verschiedene Workshops zur Auswahl angeboten. Dabei waren die Klassiker wie Volleyball, Reiten, Inline-Skaten, aber auch solche Exoten wie der brasilianische Kampftanz „Capoeira“ und die alte slawische Wurfsportart „Gorodki“. Die Sportler des NTS Schwerin e. V. führten den Workshop Gorodki durch. Hier gab es viel über diese ungewöhnliche Sportart zu erfahren und gleich mal auszuprobieren. Den Beachvolleyball- Workshop leitete Andreas Siemens aus unserer Rostocker Gruppe. Die Ergebnisse konnten wir dann am Abend bei einem unter Flutlicht ausgetragenen großen Beachvolleyball-Turnier unter Beweis stellen. Das war schon wieder eine ganz neue Erfahrung, sehr zur Begeisterung aller Jugendlichen. Zu diesem Turnier mussten wir Teams mit mindestens einem Mädchen bilden. Das wirkte anfangs als lästige Auflage, war aber im Endeffekt wunderbar, um Chancengleichheit zu verwirklichen. 

 

Der Mittwoch hat mir persönlich am besten gefallen, und das, obwohl ich gar nicht so gerne Fußball spiele. Am Vormittag erarbeiteten wir in kleineren Gruppen Fair-Play-Spielregeln extra für dieses Turnier. Diese wurden dann am Austragungsort der Spiele, dem Hafen von Wittenberge, für alle sichtbar auf Tafeln ausgehängt. Der Straßenfußball hat schon alleine durch die zusätzlichen Fair-Play-Regeln total viel Spaß gemacht. Auch hier mussten wir gemischte Teams mit den Mädels bilden und Mädchentore wurden doppelt gezählt. Wir haben sehr aktiv und mit viel Spaß gespielt und belegten von insgesamt 22 Teams die stolzen Plätze 5 und 6. 

 

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen einer Stadtrallye. Die neu gebildeten Teams hatten dabei im Stadtgebiet von Wittenberge Aufgaben zu lösen und sich dann am Ziel, dem Hafen von Wittenberge, einzufinden. Die wichtigste Aufgabe dabei, nämlich die Integration aller Teilnehmer, haben wir so ganz nebenbei und wie selbstverständlich erfüllt. Abschluss und Höhepunkt der Rallye bildeten lustige Wassersportspiele mit Taucherflossen, Kanus und Drachenbooten.  

 

Bis spät in die Nacht wurde noch viel über das Erlebte diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und Freundschaften geschlossen. Die Disco am Abend war ein gelungener kultureller Rahmen dafür. 

 

Am Abreisetag Freitag wurden nochmals Adressen und Telefonnummern getauscht und Verabredungen für gemeinsame Vorhaben getroffen. Für alle waren es erlebnisreiche und wunderschöne Tage im Camp und die meisten möchten im kommenden Jahr gerne wieder dabei sein.