Integration mit Lifestyle – Cheerleading bei Spartakus Saarbrücken

Das Programm „Integration durch Sport“ vereint in seinem Angebot viele verschiedene Sportarten. Cheerleading ist dabei von der exotischen Sorte und dennoch lohnt es sich für Vereine auch einmal über solche Angebote nachzudenken, denn, wie das Beispiel Spartakus Saarbrücken zeigt, Nachfrage besteht durchaus.

 

Pavel Dmitriev (40) ist Trainer und Vorsitzender des Basketballvereins Spartakus Saabrücken. Der Diplom-Sportlehrer lebt mit seiner Familie seit fast zehn Jahren in Deutschland. Vor rund sechs Jahren kam er auf die Idee für die vielen Jungs und Mädchen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren in seinem Bekanntenkreis einen Basketballverein zu gründen. Was mit zehn Kindern begann wuchs recht schnell weiter, da das Interesse groß war, auch wenn es in den ersten Jahren nur Training gab und keine Wettkämpfe: „Für Wettkämpfe braucht man schon ein gewisses Leistungsniveau und das bedingt ein gewisses Maß an Training, sonst wird man an die Wand gespielt“, erläutert Pavel Dmitriev.

 

Vor drei Jahren dann nahm Spartakus Saabrücken erstmals am Ligabetrieb im Saarland teil, nachdem die Formalitäten mit dem Landessportbund und dem Fachverband erledigt waren. In der ersten Saison waren die Spieler von Spartakus eine Ausnahmeerscheinung auf den Spielfeldern der Liga, da sie fast alle Migrantennationen in sich vereinte.

 

Mittlerweile spielt der Verein mit einer 1. Mannschaft in der Kreisliga der Erwachsenen, auch wenn mehr drin wäre, so Pavel Dmitriev: „Die ehemaligen Jugendlichen sind nun im ersten Jahr bei den Herren, und hätten sich eigentlich den Aufstieg verdient gehabt, doch ich habe beschlossen, dass es besser ist darauf zu verzichten. Das erste Jahr bei den Herren ist schon anstrengend genug, da muss es nicht noch eine Liga höher sein.“

 

Cheerleading als zweite Abteilung

 

Da Pavel Dmitrtiev ständig an der Weiterentwicklung seines Vereins arbeitet, wollte er auch für die Mädchen in seinem Verein etwas bieten. Die hatten nur mäßiges Interesse an Basketball und auch der Zulauf von Nachwuchs war nicht so groß, als dass sich daraus eine Mannschaft hätte bilden lassen.

 

Da kam ihm die Idee des Cheerleading. „Das ist etwas Tolles für die Mädchen, Tanzen, Musik und Athletik sind darin vereint und in Saarbrücken gibt es davon derzeit nur drei Vereine.“ Als er die Idee seinen Mädchen präsentierte waren die begeistert, flugs waren zehn Mädchen beisammen und eine Trainerin war auch schnell gefunden: Katja Lysenko, Tanzlehrerin und ehemalige Balletttänzerin aus Moskau übernahm das Training.

 

Seit nunmehr sechs Monaten trainieren sie regelmäßig, nach den Sommerferien sogar zweimal in der Woche, im nächsten Jahr sollen dann auch Auftritte und Wettkämpfe dazu kommen. „Alles was neu ist finden Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren aufregend. Die Mädchen finden es toll dass sie bei uns sind. Der Zulauf ist so groß, dass wir im nächsten Jahr eventuell eine zweite Cheerleading-Gruppe aufmachen können“, erzählt Pavel Dmitriev.

 

Mitverantwortlich für den Erfolg ist das Programm Integration durch Sport und Landeskoordinator Aron Reimann. Er ließ für eine Werbeaktion Flyer entwerfen und drucken, außerdem gab es Zuschüsse für Sportgeräte wie Stepps, Bälle oder Kurzhanteln. Pavel Dmitriev lobt: „Für neue Verein sind die ersten drei Jahre unglaublich schwer zu existieren, ohne Integration durch Sport hätten wir es nicht geschafft, das Programm ist als Starthilfe unverzichtbar.“