Integrative Arbeit im Stützpunktverein SSC Breitensport Schwerin e. V.

Der Schweriner SC Breitensport ist seit dem Jahr 2006 Stützpunktverein im Bundesprogramm „Integration durch Sport“.

 

Begonnen wurde damals mit einer offenen Basketballgruppe, die mit 12 Jungen und Mädchen mehrmals wöchentlich unter Anleitung von Oleksandr Lys trainierte. Herr Lys kam als Migrant aus der Ukraine nach Deutschland und hatte bereits Erfahrungen als Basketballtrainer. Er konnte vom Verein als Übungsleiter und neues Vereinsmitglied gewonnen werden.

Auf seine Initiative wurden Kinder und Jugendliche aus sechs verschiedenen Nationen und Einheimische für die Basketballgruppe geworben. Das Training fand stets in  freundschaftlicher Atmosphäre statt.
Die Trainingsstätten befinden sich in den Schulsporthallen in der Plattenbausiedlung Großer Dreesch, denn hier wohnt der überwiegende Teil der Sportler/innen.
 
Viele weitere gemeinsame Aktivitäten wurden durchgeführt, die u. a. durch das Programm „Integration durch Sport“ und dem Schweriner SC Breitensport e.V. gefördert wurden.
So gab es je ein Ferien-Basketballcamp in den Winter- und Sommerferien mit ca. 20 Teilnehmer/innen. Eine Mannschaft bereitete sich auf das Street-Basketballturnier der Sportjugend in Münster (30.09.-01.10.2006) vor und nahm hier erfolgreich teil.

Ganz besonders durch das Engagement des Trainers konnten positive Ergebnisse, nicht nur aus sportlicher Sicht, erreicht werden:

 

  1. Die Mitgliederzahl der Basketballgruppe stieg auf derzeit 22 Mitglieder an, so dass eine eigenständige Basketballabteilung innerhalb des Schweriner SC Breitensport e.V. gegründet wurde.
  2. Gemeinschaftsgefühl,  Toleranz und Respekt untereinander wurden gefördert und gepflegt. Es entstanden  einige Freundschaften zwischen den jugendlichen Sportlern.
  3. Anfängliche Sprachschwierigkeiten konnten abgebaut werden. 
  4. Eine Nachwuchsmannschaft nimmt am Spielbetrieb des Landesverbandes teil.
  5. Die Einbindung der Basketballabteilung in den Schweriner SC Breitensport e. V. funktionierte  reibungslos. Die Kinder und Jugendlichen nehmen aktiv am Vereinsleben teil. Sie beteiligten sich zum Beispiel an der Saisoneröffnungsveranstaltung und am jährlich stattfindenden Herbstputz des Vereins.

Großen Anteil am erfolgreichen Verlauf dieses integrativen Projektes haben der Trainer, Oleksandr Lys, mit seinem unermüdlichen ehrenamtlichen Engagement und die Koordinatoren des Programms „Integration durch Sport“ im LSB M/V, die jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung standen. Auf Grund dieser Entwicklung sind mittlerweile 2 Sportgruppen der Basketballabteilung in das Programm integriert, die auch im laufenden Jahr mit einigen Projekten fortgeführt werden sollen.


Im SSC Breitensport Schwerin e. V. gibt es eine weitere multikulturelle Sportgruppe unter Leitung von Fußballtrainer, Sportfreund Ralf Schönfeld. Diese Trainingsgruppe Fußball der Altersklasse 13 Jahre wird ebenfalls durch das Programm  „Integration durch Sport“ gefördert.


Mindestens dreimal wöchentlich treffen sich hier 22 Spieler, davon 8 Migranten und 14 Einheimische um gemeinsam Sport zu trieben. Das Training findet im Sportpark Lankow, der Heimstätte des Schweriner SC Breitensport e.V., statt. Im Spielbetrieb der Bezirksliga belegt sie zurzeit als jüngerer Jahrgang den 8. Tabellenplatz.
Sportfreund Schönfeld legt nicht nur  Wert auf die sportliche Ausbildung seiner Spieler, sondern engagiert sich auch im Bereich der Wertevermittlung, wie gegenseitige Achtung, Rücksichtsnahme und Respekt. Stetig spricht er mit den Spielern über diese Themen und kann hier bereits erste Verbesserungen verzeichnen.
Es  gibt in dieser Mannschaft keine Ressentiments gegen Zuwanderer und Aussiedler, da viele persönliche Kontakte im Freizeitbereich dieser Spieler bestehen. Bei gemeinsamen Kinobesuchen, bei der Erledigung der Hausaufgaben und gemeinsamen Ferienfahrten entstehen Freundschaften über den Sport hinaus.

Der Schweriner SC Breitensport e.V. wird auch zukünftig diesen Weg der „Integration durch Sport“ bestreiten, um das gemeinsame Sporttreiben und friedliche Miteinander zwischen Aussiedlern, Zuwanderern und Einheimischen zu fördern. Die Erfolge der ersten zwei Jahre bestärken uns auf diesem Weg.


Peter Brügmann