Internationales Gorodki-Turnier in Schwerin legte den Grundstein für länderübergreifende Zusammenarbeit in Deutschland

Vom 30. Juli bis 2. August 2008 stellten die besten Gorodki Spieler aus Russland, Weißrussland, der Ukraine sowie Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg bei einem offenen Turnier im Schweriner „Gorodki-Park“ ihr sportliches Können unter Beweis.

Neben bereits sehr erfahrenen Spielern konnten auch Anfänger in einem parallel laufenden Wettbewerb am Turnier teilnehmen und somit die Grundkenntnisse dieser sehr alten slawischen Wurfsportart erwerben und zur Anwendung bringen. 

Die Veranstaltung wurde vom Schweriner Kulturzentrum „Freundschaft e.V.“, dem „Sportverein für nichttraditionellen Sportarten Schwerin e.V“. (NTS Schwerin e.V.) und dem Internationalen Bund (IB) in enger Kooperation mit dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ organisiert. 
Große Unterstützung erhielten die Schweriner dabei vom schon sehr erfahrenen Sportverein SZ Südwest Hardeck Karlsruhe, der bereits über internationale Wettkampferfahrungen verfügt und die erste Gorodki-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland organisierte.

Während Das Kulturzentrum „Freundschaft e.V.“ und der „NTS Schwerin e.V.“ für die über 30 Turnierteilnehmer und weiteren Gäste einen reibungslosen Verlauf der Veranstaltung, eine gute Betreuung sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm organisierten, übernahmen die Karlsruher Gäste die Wettkampfleitung und Moderation des gesamten Spielbetriebs.

Selbst der Präsident der Internationalen Gorodki-Föderation Evgeny Artamonov, der zum Turnier aus St. Petersburg (Russland) angereist war, zeigte sich beeindruckt von den guten Bedingungen für die Ausrichtung von Turnieren auf diesem Platz und ist von der Ausrichtung einer zweiten Gorodki WM in Deutschland auf diesem Platz in Schwerin überzeugt.
Er gab der Veranstaltung eine gute Bewertung und freute sich besonders über den regen Austausch mit deutschen Gorodki-Enthusiasten und den anwesenden Politikern.

Neben den Landtagsabgeordneten Dr. Armin Jäger und Helmut Holter begrüßte auch der Schweriner OB Kandidat Hans-Peter Kruse die Turnierteilnehmer im Rahmen der offiziellen Turniereröffnung.
In einer Podiumsdiskussion konnten sich die Vertreter von Politik, Wirtschaft, Vereinen und Presse über die Entwicklung der sportorientierten Integrationsarbeit im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ und des Förderprogramms „Soziale Stadt“ informieren.

OB-Kandidat Hans-Peter Kruse äußerte sich nach dem Turnier sehr beeindruckt und betonte, dass das Turnier zu einem höheren Bekanntheitsgrad des Projekts beigetragen und die gegenseitige Verständigung und Integration gefördert hat.

Die bundesländerübergreifende Vorbereitung des Schweriner Gorodki-Turniers im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ war Anlass, die angedachten Vorhaben von Erfahrungsaustausch und Kooperation gleich praktisch umzusetzen und zu intensivieren.
So nutzten die Programmkoordinatoren aus Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie weitere Experten die Gelegenheit, die Gründung eines bundesweiten Netzwerkes für die Sportart Gorodki vorzubereiten.

Dieses Netzwerk soll einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen bestehenden Projekten, die methodische Weiterentwicklung des Gorodki-Spiels in Deutschland für einen interkulturellen Austausch sowie den aktiven Einsatz dieses Spiels an der Basis fördern.

Dafür wurden erste gemeinsame Ziele für das Gorodki-Netzwerk formuliert und mögliche Strategien für den breiteren Austausch besprochen.
Weitere Maßnahmen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit sollen bis Ende 2008 in Abstimmung mit dem DOSB ausgearbeitet werden.


Text: Sergej Gergert (LSV Baden-Württemberg), Gundula Horn (LSB Mecklenburg-Vorpommern), Hans Grote (LSB Niedersachsen)
Bilder: LSV Baden-Württemberg