Juri Trifonov, ein Trainer im Bundesprogramm Integration durch Sport

Etwa 10 offene Sambo-Projekte bestehen in Schleswig-Holstein.

Ausschließlich alle sind im Bundesprogramm Integration durch Sport von den öffentlichen Unterstützungen abhängig und können sich aufgrund fehlender Verbandstrukturen noch nicht selbst tragen. Eine sportliche Biografie eines Trainers soll die Unwegbarkeiten und Potentiale deutlich machen.

Trainer Juri Trifonov
Trainer Juri Trifonov

Jury Trifonov, geb. 1984 in Charkow in der Ukraine fing bereits im Alter von 8 Jahren an, Kampfsport zu betreiben, zunächst Tae Kwon Do. Als er 12 Jahre alt war, zog die Familie nach Deutschland um und Jury wollte auch in Deutschland weiterhin Kampfsport betreiben. Im Kreis Nordfriesland in Langenhorn lebend, hat er dann eine Karateschule entdeckt, wo er begann Karate Shotokan zu erlernen und wo er den 4. Kyugrad erreichte. Diese Schule musste aus finanzielen Gründen schließen. In der nächsten Kampfsportschule lernte er Karate Sidokan und Thai Boxen, weil er unbedingt noch weitere Kampfsportarten kennenlernen wollte. Nach einem Jahr wurde Jury bereits als Vertreter des Trainers mit eingesetzt: "Da das eine Privatschule war, die auch aus Kostengründen leider geschlossen wurde, musste ich mich nach einer Alternative umsehen und so hatte mir ein Bekannter von einer Sambogruppe erzählt, die in Husum unter der Leitung von Farid Argandival trainiert. Nach ein paar Wochen Training bei ihm, konnte ich bereits zu den bayrischen Meisterschaften mitfahren. Am Anfang hatte ich große Zweifel, ob ich das kann, weil ich kein Ringer bin. Im Erwachsenen-Sambo darf man im Stand mit Händen und Füßen, Ellenbogen und Knien schlagen, dazu kommt noch der Bodenkampf wie im Judo oder beim Ringen mit Wurftechniken, Hebel- und Würgetechniken.

Im Jugend-Sambo werden ausschließlich nur Boden-Kämpfe wie im Ringen/Judo und sehr viel Fitness vermittelt. Meinen ersten Kampf hatte ich gewonnen, bei dem zweiten wurde ich disqualifiziert. Auf dem Weg von Bamberg/Bayern nach Hause zurück hatte mich Farid gefragt, ob ich in seinem Verein TSV Mildstedt in Husum als Trainer anfangen möchte und ich hatte ja gesagt. Nach etwa einem Jahr in Husum als Co-Trainer, hab ich Farid gefragt, ob es auch möglich sei, in der Nähe von Bredstedt, wo ich wohnte, ein Projekt zu installieren, weil ich immer 20 Km nach Husum fahren müsse. Er hatte sich dann mit dem LSV in Verbindung gesetzt und konnte in Niebüll an einer Schule ein Training 2006/2007 organisieren. Wegen der schlechten Zusammenarbeit in Niebüll mussten wir bereits nach 1,5 Jahren das Projekt wieder einstellen. Als ich ein paar Monate später nach Leck umgezogen war, wurde seitens der Projektleitung zusammen mit Farid ein Termin beim MTV Leck Ende 2009 vereinbart. Die Gespräche verliefen gut und vielversprechend, endlich hatte ich einen Verein gefunden, der hinter diesem Projekt und unserer exotischen Kampfsportart stand. Und nach einer relativ kurzen Zeit konnte ich bereits mit dem Training beginnen. Mittlerweile habe ich eine gute Gruppe, die sehr fleissig trainiert und demnächst werden wir hoffentlich auch gute Turnierergebnisse erzielen können. Denen, die mir geholfen haben bei der Eröffnung einer Kampfsportschule innerhalb eines gut organisierten Vereins, möchte ich danken. Mein Dank bezieht sich auf Farid Argandival, Starthelfer bzw. freiwillig Engagierter im Programm Integration durch Sport und Karsten Lübbe vom LSV, sowie dem Vorstand des MTV Leck. Wir haben mittlerweile 10 Samboschulen in Stützpunktvereinen in Schleswig-Holstein, man findet uns über den LSV und wir würden uns über weiteren Zulauf und Mitglieder freuen."Jury hat mittlerweile seine C-Übungsleiter-Lizenz des DOSB im Bildungswerk des LSV in Bad Malente 2010 erworben und fördert mit großer Begeisterung trotz eines Auslands-Jobs in Dänemark die junge Gruppe in Leck.

 


  • Trainer Juri Trifonov
    Trainer Juri Trifonov
  • Trainer Magamed Abdualev
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  • Trainer Vahid Beissel
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