Maria Böhmer: "Der Leitgedanke von Integration heißt Fördern und Fordern"

Dieses Zitat stammt von der neuen Ausländer­be­auf­trag­ten der Bundesregierung, Prof. Dr. Maria Böhmer (CDU). Die 55jährige trägt den offiziellen Titel einer Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundeskanzleramt. 

Prof. Dr. Maria Böhmer (Foto: Bundestag)
Prof. Dr. Maria Böhmer (Foto: Bundestag)

Maria Böhmer hofft auf mehr hochqualifizierte Zuwanderer in Deutschland. "Integration bedeutet, sich auf das Land einzulassen. Wer zu uns kommt, muss unserer Geschichte und unsere Wertvorstellungen kennen, die rechtlichen Regelungen akzeptieren und bereit sein, die deutsche Sprache zu lernen", so Maria Böhmer in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Außerdem erwartet sie, dass die Unternehmen in Deutschland beim Ausbildungspakt Migrantenkindern helfen. Sich selbst sieht Maria Böhmer dabei als zentrale Koordinatorin.

 

Als Professorin für Pädagogik hat sich Maria Böhmer bisher nicht in der Ausländerpolitik profiliert. Böhmer hat sich vor allem in Bildungsfragen und in der Familienpolitik engagiert und gehörte zu den wichtigen Stimmen in der Union bei der Diskussion über ethische, rechtliche und naturwissenschaftliche Aspekte des Imports von Stammzellen. Prof. Dr. Maria Böhmer wurde am 23. April 1950 in Mainz geboren. Ihre akademische Laufbahn begann die heute 55jährige, ledige Katholikin nach dem Abitur 1968. Maria Böhmer studierte Mathematik, Physik, Politikwissenschaften und Pädagogik. 1971 legte sie das Staatsexamen ab und promovierte drei Jahre später an der Universität Mainz. 1982 habilitierte sie an der gleichen Universität, es folgten in den Jahren danach Forschungsaufenthalte an den Universitäten Cambridge und Augsburg, ehe sie im Jahr 2001 eine Professorenstelle im Bereich Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg annahm und die sie auch heute noch innehat.

 

Das Thema Bildung ist für Maria Böhmer denn auch ein sehr zentrales, so will sie einen Sprachtest für Migrantenkinder: "Ich werde mich besonders dem Spracherwerb bei ausländischen Kindern zu wenden. (…) Es geht nicht an, dass die Sprachförderung erst in der Grundschule stattfindet," sagte Maria Böhmer in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau.

 

"Beim Thema Integration müssen wir alle gesellschaftlichen Gruppen in den Blick nehmen."

 

1985 begann Maria Böhmer ihre politische Karriere und trat in die CDU ein. Sie wurde Mitglied in der Kommunalpolitischen Vereinigung. Darüber hinaus engagierte sie sich bei der CDA, der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft innerhalb der CDU.

 

Von 1991 bis 1993 war sie Mitglied der Grundsatzkommission der Partei und leitete darüber hinaus die Kommissionsgruppe "Ökologische und Soziale Marktwirtschaft". Maria Böhmer ist Mitglied des Bundesvorstandes der CDU und darüber hinaus stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Rheinland-Pfalz und Vorsitzende des Bundesfachausschusses Frauenpolitik der CDU. Die Erfahrungen aus der Frauenpolitik wird sie in die Integrationsarbeit mit einbringen, wobei sie dort bereits einen Schwerpunkt ausgemacht hat: "Meine Erfahrungen aus der Frauenpolitik zeigen mir, dass den Müttern eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Integration zukommt. Wenn ihnen unserer Welt fremd ist, sie kaum Möglichkeiten haben, sie kennen zu lernen, dann geben sie auch ihren Kindern entsprechende Prägung mit", so Maria Böhmer in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt".

 

Maria Böhmer gehört seit 1990 dem Bundestag an und ist darüber hinaus seit 2001 Bundesvorsitzende der Frauenunion für die CDU und stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Rheinland-Pfalz. Von 1982 bis 1990 war sie dort auch Landesfrauenbeauftragte. Außerdem ist sie stellvertretende Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, Schirmherrin der Dialyse-Patienten Deutschlands e. V. und war 1994 Initiatorin der bundesweiten Kampagne "Rote Karte" gegen Gewalt in den Medien.


  • Prof. Dr. Maria Böhmer (Foto: Bundestag)
    Prof. Dr. Maria Böhmer (Foto: Bundestag)