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Mit Inline-Skates erobern Hamburger Migrantinnen neue Lebensräume
Islamische Frauen haben im Alltag oft nur geringe Möglichkeiten der Fortbewegung. Häufig mangelt es schon an Fahrtkarten für die öffentlichen Nahverkehrsmittel. Mit der Sportart Inline-Skating soll den zumeist afghanischen Migrantinnen in Hamburg die Möglichkeit gegeben werden, neue Lebensräume zu erobern.
Gefördert wird das Projekt vom Deutschen Rollsport und Inlineverbandes (DRIV) in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Hamburg im Rahmen des Internationalen Jahrs des Sports und der Leibeserziehung 2005.
Die Sportart Inline-Skating birgt für islamische Frauen viele Vorteile. "Inline-Skating können die afghanischen Frauen an der frischen Luft ausüben und dabei auch ihre Kleiderordnung einhalten", erklärt Irmelin Otten, verantwortliche Projektleiterin vom DRIV. Eines der Ziele des Kurses, der im August im Hamburger Stadtteil Altona startet, ist, den Frauen mehr Mobilität für ihren Alltag zu geben. Zugleich bietet Inline-Skating gute Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben von Frauen – unabhängig von ihrer Nationalität – teilzunehmen. "Es gibt fast keine Sportart, die so viele Frauen im Verhältnis zu Männern ausüben", fügt Irmelin Otten hinzu. In den zumeist von Männern dominierten Sportarten hat Inline-Skating mit 40 Prozent einen sehr hohen Frauenanteil. „Ein weiterer Pluspunkt unseres Angebotes ist, dass die islamischen Frauen ihr Körperbewusstsein weiterentwickeln können", ergänzt die Projektleiterin.
Die Idee des Inline-Skatings kam von einigen islamischen Frauen selbst. Nachdem einige Frauen im Winter an einem Eislaufkurs im Rahmen des Programms "Integration durch Sport" teilgenommen hatten, wollten sie ihr Bewegungsprogramm auch auf die Sommermonate ausweiten. "Für die Frauen war es ein ganz hohes Gut, jeden Samstag Vormittag auf die Eisbahn zu gehen. Sie genossen diese Zeit als ihren persönlichen Freiraum. Und auch die Männer akzeptierten das Eislauftraining, nachdem sie einige Male zugeschaut hatten", erinnert sich Irmelin Otten.
Der Inline-Skate-Kurs startet im August und hat bereits viele Anmeldungen. Für Irmelin Otten ist der erste Kurs nicht das entscheidende Projekt, sondern das, was daraus entsteht. "Wichtig ist, dass wir hinterher die Erfahrungen evaluieren und diese zum Bestandteil von Übungsleiterausbildungen machen", wünscht sich die Projektleiterin und fügt hinzu: "Wir wollen das ganze Projekt auf eine möglichst breite Basis stellen".
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