Das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ (IdS) feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Ein erstes „Geburtstagsgeschenk“ ist die Magazin-Sonderausgabe „Integration durch Sport“, die seit dem gestrigen Montag auf dem Markt ist: Sie betrachtet das Thema aus verschiedenen Perspektiven, und bei all den Geschichten und Interviews blitzt immer wieder auf, welch große Potenziale gerade der Sport besitzt, integrativ zu wirken.
Die Sportvereine, rund 90.000 in Sportdeutschland, sind Orte, an denen Menschen sich treffen, weil sie etwas verbindet: Sie treiben gemeinsam Sport, und sie haben Spaß dabei. Das ist das Grundlegende, aber es ist ja so viel mehr: Sie lernen sich kennen, sie schätzen sich, sie helfen sich, sie bilden eine Gemeinschaft, und das alles hat nichts damit zu tun, wo jemand herkommt, welchen Geschlechts er*sie ist, oder welchen Alters.
Manchmal ist der Schritt allerdings zu groß, um ihn alleine zu tun. Es braucht Unterstützung, um etwa benachteiligte und im Sport unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen aktiv zum Sport zu bringen, was sich der DOSB und seine Mitgliedsorganisationen auf die Fahnen geschrieben haben. Menschen, die vielleicht schon Schweres erlebt haben, wenn sie in Deutschland ankommen, müssen vielleicht zum Mitmachen ermuntert werden; Menschen, die vielleicht schon Diskriminierung erfahren haben, brauchen Rückhalt.
Das DOSB-Bundesprogramm Integration durch Sport ist dazu da, genau an diesen entscheidenden Stellen Unterstützung zu leisten: Beratung, Workshops, das Bildungsprogramm „Fit für die Vielfalt“. So bekommen Vereine das Rüstzeug für die passende, individuelle, interkulturell geprägte Ansprache neuer Mitglieder. Es gibt dabei keinen nichtstaatlichen Sektor, der über so viel Erfahrung, Kompetenz, Potenzial und so eine flächendeckende Verbreitung verfügt wie das Sportsystem.
Hier gilt es nun, die Leistungen der zumeist ehrenamtlich tätigen Menschen zu würdigen, die genau mit ihrer Erfahrung und mit ihrer Kompetenz dieses Potenzial bundesweit heben und damit dafür sorgen, dass der Sportverein nicht nur Sportanbieter Nummer eins ist, sondern gleichzeitig Probleme löst, Schutzräume schafft und seine soziale Relevanz Tag für Tag bestätigt. Wie der Alt-Bundespräsident Joachim Gauck einmal sagte: „Auf den ersten Blick ist Sport ein Spiel, auf den zweiten Blick ist es Gestalten der Gesellschaft.“
Genau das tun die Sportvereine. Sie setzen an der Basis um, was den organisierten Sport als Ganzes ausmacht: das Mitgestalten der Gesellschaft. Der Bundesprogramm „Integration durch Sport“ begleitet sie dabei, nun schon seit 30 Jahren. Mit dem „Geburtstagsgeschenk“ möchten der DOSB, seine Mitstreiter und seine Unterstützer dazu beitragen, diese Leistungen des Sports in die Welt zu tragen, die Vielfalt der Gesellschaft, die sich in den Sportvereinen spiegelt, darzustellen und zur Diskussion über das Zusammenleben in unserem Land beizutragen.
(Autorin: Ulrike Spitz)
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.