Projekt "Fahrradschule" in Wilhelmshaven

Wilhelsmhaven.  Auf ein erfolgreiches Projekt kann Koordinatorin-an-der-Basis (KaB) Ingrid Stratmann zurückblicken. Und wenn sie erzählt, strahlt sie über's ganze Gesicht. In Wilhelmshaven ist es ihr gelungen eine Fahrradschule für Migrantinnen zu initiieren. Zur Seite standen ihr die städtische Migrationsbeauftragte als auch der Wilhelmshavener Schwimm- und Sportverein (WSSV).

Fotos: Stratmann
Fotos: Stratmann

Aber von Anfang an. Die städtische Migrationsbeauftragte Marianne Janss hatte Einwanderinnen, die nicht Fahrrad fahren können, auf das Projekt aufmerksam gemacht. Mit Erfolg wurden aus LOS-Mitteln Fahrräder angeschafft, die über ein örtliches Fahrradgeschäft mit Helm besorgt wurden. KaB Ingrid Stratmann stellte dann die Kontakte zum WSSV her, der das Fahrradtraining übernahm. Das Programm "Integration durch Sport" förderte die Übungsleiterin. Polizeioberkommissar Dominik Tjaden führte durch den Verkehrgarten und erklärte die Verkehrzeichen.

 

8 Teilnehmerinnen zwischen 30 und 64 Jahren stellten sich der Herausforderung. Beim Treffpunkt WSSV wurden die Fahrräder in Empfang genommen. Die Helme aufgesetzt und die Fahrräder auf die jeweilige Körpergröße eingestellt (Es haben sich Fahrräder mit tiefem Einstief in den Größen 24 und 26 Zoll bewährt). Zur ersten Eingewöhnung wurden die Räder in den Verkehrsgarten der Grundschule geschoben. Dort folgten erste Gleichgewichtsübungen. Der nächste Schritt war das Fahren mit einem Tret-Roller für Erwachsene, der vom Reha-Zentrum für die Aktion geliehen werden konnte. Dann folgten die ersten Versuche mit den Rädern - zunächst ohne Pedale.

 

Bereits am zweiten Übungsnachmittag waren die ersten flügge. "Die Frauen sind mit Begeisterung und Spaß dabei", so Übungsleiterin Kirsten Braasch vom WSSV. Und sie ergänzt, "sie machten erhebliche Fortschritte, so dass sie sogar eine Fahrradprüfung im Verkehrsgarten absolvieren konnten". Nach 18 Stunden war es dann soweit, alle Teilnehmerinnen wurden mit dem Stand entlassen, dass sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen können.

 

Eine Migrantin hat so viel Gefallen an ihrer neuen Mobilität gefunden, dass sie sich mittlerweile ihr Kurs-Fahrrad gekauft hat.

 

Der nächste Kurs ist schon in Planung, denn weitere Interessierte gibt es schon - darunter auch ältere einheimische Damen. Nach diesem erfolgreichen Projekt feilen die Organisatoren schon an den nächsten Ideen - nämlich einen Schwimmkurs für Migrantinnen anzubieten. Auch dafür ist der WSSV die erste Adresse, der in 2009 dann als Stützpunktverein agieren soll. (jo)

 


  • Fotos: Stratmann
    Fotos: Stratmann