Qualifizierung – ein wichtiger Baustein im Programm „Integration durch Sport“

Der DOSB hat für alle Landes- und Regionalkoordinatoren/innen des Programms „Integration durch Sport“ ein Fortbildungskonzept entwickelt, in dem über drei mehrtägige Seminarmodule sowie mittels länderübergreifenden Intervisionsgruppen Kompetenzen vermittelt und trainiert werden.

Nach der bundesweiten Evaluation des aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesinnenministerium geförderten Programms erfahren "interkulturelle Öffnung" und Qualifizierung einen neuen Stellenwert im organisierten Sport. Die Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote im Rahmen der Programmarbeit im Landessportverband Schleswig-Holstein richten sich daher nicht nur an die Zielgruppe und die Übungsleiter/innen integrativer Sportgruppen, sondern auch an haupt- und ehrenamtliche Funktionäre, sowie an weitere Mitarbeiter/innen des organisierten Sports. Das nächste Fortbildungsseminar "Sport Interkulturell" findet vom 20. Mai bis 22. Mai 2011 im Sport- und Bildungszentrum des LSV in Malente statt. Frühjahrs- und Herbsttagungen mit den Freiwillig Engagierten, den Kreis- und Stadtsportverbänden, den Landesfachverbänden sollen genutzt werden, die neu aufgestellten Ziele, Zielgruppen, Inhalte, Programmstruktur und Fördermöglichkeiten des Programms zu erläutern und ein möglichst einheitliches Integrationsverständnis für die interkulturelle Öffnung der Sportvereine zu entwickeln. Interkulturelle Öffnung und interkulturelles Verständnis sind unverzichtbare Bestandteile der Integrationsarbeit im Sport. Sie setzen einen sensiblen Umgang mit der Zielgruppe und interkulturelle Kompetenzen wie Verständnis, Akzeptanz, Wissen um kulturelle Unterschiede und Einfühlungsvermögen voraus. Ein hilfreiches Instrument ist neben einem Integrationsbeauftragten im Sportverein/Sportverband dabei auch das Positionspapier des LSV: "Interkulturelles Arbeiten des LSV und seiner Verbände und Vereine". Stützpunktvereine werden regelmäßig durch die Programmkoordinatoren angeleitet sowie zu am Bedarf orientierten, themenspezifischen Qualifizierungsveranstaltungen eingeladen. Mit allen Stützpunktvereinen werden Zielvereinbarungen für die kommenden 3 Jahre getroffen. Ebenso wird das Team der Sportmobilisten, zum Teil mit Migrationshintergrund, qualifiziert, es leistet in der Durchführung von Projekten mit dem Sportmobil landesweit eine hervorragende und unverzichtbare Integrationsarbeit. Die Gewährleistung von Qualität in der Programmarbeit setzt letztendlich auch voraus, dass die Koordinatoren des Programms über die notwendige fachliche Kompetenz verfügen und darüber hinaus in der Lage sind, Sportorganisationen beraten und begleiten zu können im Prozess der interkulturellen Öffnung. Denn viele Sportorganisationen haben noch nicht erkannt, welche Potentiale im Bereich der Menschen mit Migrationsgeschichte schlummern. Zahlreiche hervorragend qualifizierte Sportlehrer/innen mit einem Unterrichtsfach können nicht an den Schulen als Lehrkräfte eingesetzt werden. Für die Sportvereine sind sie aber hervorragende Multiplikatoren/innen, die über sehr detaillierte Fachkenntnisse bspw. in der Leichtathletik, im Boxsport oder in der Gymnastik verfügen. Die Qualifizierung der hauptamtlichen Mitarbeiter/innen im Bundesprogramm ist für alle Verantwortlichen ein wichtiger Fortschritt, der es ermöglichen wird, über professionelles Beraten, Verändern, Initiieren und Gestalten die Integrationsleistungen von Sportorganisationen zu stärken und voranzubringen. Der LSV Schleswig-Holstein trainiert zusammen mit dem LSB Mecklenburg-Vorpommern und der Brandenburgischen Sportjugend in einer Intervisionsgruppe für die kommenden Aufgaben.

Karsten Lübbe (nach Vorlage durch Gundula Horn,LSB Mecklenburg/Vorpommern)

Landeskoordinator

LSV Schleswig-Holstein


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