Sport hat gewaltpräventiven Charakter und löst soziale Isolation auf

Sicherte sich den ersten Preis: Yannick Kemayou (Fotos: privat)
Sicherte sich den ersten Preis: Yannick Kemayou (Fotos: privat)

Der 21-jährige Student Yannick Kemayou aus Kamerun hat beim "Studierenden-Wettbewerb 2006" den ersten Preis in der Kategorie "Wissenschaftliche Arbeit" gewonnen. Kemayou studiert seit 2003 an der Universität Paderborn "International Business Studies". Für den Wettbewerb verfasste er eine Arbeit mit dem Titel "Das ist Integration, wenn man zusammen etwas erreichen will."

 

Der Studierenden-Wettbewerb des Bundesinnenministeriums (BMI) steht in diesem Jahr unter dem Motto "Was kann Sport leisten - Sport als Mittel von Verständigung und Integration". Der Preis ist außerdem mit 2.500 Euro dotiert, die Verleihung findet am 24.11.2006 in Berlin statt.

 

Das Yannick Kemayou von dem Studierenden-Wettbewerb erfahren hat, liegt an einem seiner Jobs. Als studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Personalwirtschaft an der Universität Paderborn bekam er ein Plakat vom Wettbewerb in die Hände und beschloss kurzer Hand selbst mit zu machen. "Ich sollte das Plakat in der Universität aufhängen, damit andere Studenten davon erfahren um sich dann zu beteiligen. Da habe ich beschlossen einfach selbst mit zu machen, weil mich das Thema interessiert hat", so Yannick Kemayou. Unterstützt wurde er bei der Arbeit unter anderem von Prof. Martin Schneider von der Universität Paderborn. Durch seine Aktivitäten in der Freizeit hatte Kemayou guten Zugang zu anderen ausländischen Kindern und Jugendlichen. Er engagiert sich ehrenamtlich im Jugend- und Kinderzentrum (JuKiz) Paderborn, dort überträgt er seine positive Einstellung auf überwiegend ausländische Kinder: "Wir machen zusammen Musik, das ist, als würde man zusammen Fußball spielen", erklärt Kemayou.

 

Sport kann ein Mittel zur Integration sein

 

Das Fazit seiner wissenschaftlichen Arbeit lautet: Sport fördert die Integration und hat gewaltpräventiven Charakter. Dies ist eine der prägenden Aussagen, die Yannick Kemayou im Rahmen seiner für die Arbeit durchgeführten Interviews erhalten hat. Die wissenschaftliche Arbeit besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Im ersten Teil hat sich Kemayou mit der integrativen Rolle des Sports in der französischen und deutschen Literatur beschäftigt, eine Analyse, die auf Grund des begrenzten Umfangs der Arbeit nicht umfassend erfolgen konnte. Als Quellen dienten ihm Bücher, andere wissenschaftliche Arbeiten und Statistiken. Im zweiten Teil hat Yannick Kemayou Interviews mit Betroffenen aus Sportvereinen gemacht. Dafür hatte er zunächst einen eigenen Interviewleitfaden entwickelt, nach dem er die Interviews dann durchführte. Alle Befragten haben prinzipiell die integrative Leistung des Sports herausgestellt, vor allem das non-verbale Verstehen beim Sport durch die international gültigen Regeln: "Sport erleichtert also das Kennen lernen zwischen Sporttreibenden aus verschiedenen Herkünften, da sie sich durch die Sprache 'Sport' verständigen können", so Yannick Kemayou in seiner Arbeit.

 

Einigkeit herrschte bei den Befragten beim Thema "Eigenethnische Vereine". Der überwiegende Teil der Befragten lehnte die Vereine als "integrationshemmend" ab, obwohl solche Vereine prinzipiell toleriert wurden. Einhellig sprachen sich die Befragten für mehr und bessere Öffentlichkeitsarbeit oder Werbung/Marketing bei integrativen Maßnahmen und Projekten im Sport aus: "Dabei können sich Internetforen als nützlich erweisen und die Webseite des Programms 'Integration durch Sport' wäre hierbei ein günstiger Ansatzpunkt", so Yannick Kemayou.

 

Die komplette Arbeit finden Sie auf der Homepage des BMI.

 

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