„Sport interkulturell“ – ein Seminar für die Praxis

Bereits zum achten Mal hat der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. über das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ vom 3. bis 5. April 2009 zum Seminar „Sport interkulturell“ in die Sportschule Güstrow eingeladen.
Zum diesjährigen Seminar kamen neunzehn ehrenamtliche Übungsleiter/innen aus den Sportvereinen unseres Bundeslandes, von denen neun selbst Migrationserfahrungen aus sechs verschiedenen Ländern mitbrachten.

Alle Teilnehmer/innen kamen mit der Motivation, im Seminar Strategien zu erlernen, mit denen Integration im Sportalltag noch besser gelingen kann.

Das übergeordnete Ziel der Fortbildung war es, Übungsleiter/innen und Starthelfer/innen des Programms für kulturell bedingte Unterschiede zu sensibilisieren und die eigenen interkulturellen Handlungskompetenzen zu erweitern.
Dabei konnten die Teilnehmer die konkreten Inhalte ganz individuell durch ihre jeweiligen Erfahrungen und Interessen bestimmen.

Mit zahlreichen praktischen Übungen verstanden es die beiden Trainer von „Context-interkulturelle Kommunikation und Bildung“, das Verständnis der Übungsleiter/innen im Umgang mit kultureller Unterschiedlichkeit erlebbar zu machen und die Sichtweise auf fremde Kulturen zu relativieren und zu erweitern.

Gefühle von Fremdheit und Irritation wurden in verschiedenen Übungen selbst erlebt und führten zum besseren Verständnis der jeweils anderen Seite.

In einem gleichberechtigten Dialog wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten entdeckt und so eine Offenheit gegenüber Fremdartigkeit angebahnt.

Zahlreiche sportpraktische Interaktions-, Kooperations- und Vertrauensübungen gaben Impulse für die Umsetzung des Gelernten in der Vereinsarbeit vor Ort.

Auch wenn der Sport im Integrationsprozess viele Vorteile auf seiner Seite hat, unterscheidet er sich nicht komplett von anderen gesellschaftlichen Bereichen.
Auch hier entstehen Konflikte, die auf kulturellen Unterschieden basieren und einen sensiblen Umgang der Trainer und Übungsleiter mit dem jeweiligen Gegenüber verlangen.

Die Fortbildung „Sport Interkulturell“ qualifiziert Mitarbeiter/innen des organisierten Sports, mit kultureller Vielfalt und Unterschiedlichkeit umzugehen und vermittelt theoretisches Hintergrundwissen über kulturell bedingte Gegebenheiten, Verständigungsprobleme und Situationen in der Vereinsarbeit sowie über ihren Einfluss auf das Verhalten der Menschen.

Alle Seminarteilnehmer äußerten sich nach drei Tagen intensiver Arbeit äußerst zufrieden über den Verlauf dieser Qualifizierungsmaßnahme und wollen gestärkt und hoch motiviert, mit neuen Erkenntnissen und neuem Verständnis über Interkulturalität versuchen, das Gelernte im Vereinsalltag umzusetzen.


Gundula Horn
Landeskoordinatorin „Integration durch Sport“
Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern e.V.