„Sport schafft eine gemeinsame Basis für die Verständigung zwischen Nationalität, Kultur und Glaubensrichtung“, erklärt Ebru Shikh Ahmad bei der fünften Station der „europa(S)meister“-Kampagne in Stuttgart.

Die dreifache Karate-Europameisterin und Integrationsbotschafterin des DOSB ist Patin des Projekts „Wirken! - Sportvereine im interkulturellen Dialog“ vom Landessportverband Baden-Württemberg (LSV). Insgesamt werden im Rahmen von „europa(S)meister“ 16 Modellprojekte aus den Landessportbünden vorgestellt, die anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft europäische Themen und Ziele veranschaulichen. Das Projekt aus Baden-Württemberg verdeutlicht das europäische Kernthema Integration und den interkulturellen Dialog im und durch den Sport.

 

Von links: Dr. Hartwig Stock vom Bundesministerium des Inneren, Programmleiterin Steffi Biester, Projekt-Patin Ebru Shikh Ahmad und Präsident des LSV Baden-Württemberg Anton Häffner in Stuttgart.
Von links: Dr. Hartwig Stock vom Bundesministerium des Inneren, Programmleiterin Steffi Biester, Projekt-Patin Ebru Shikh Ahmad und Präsident des LSV Baden-Württemberg Anton Häffner in Stuttgart.

Fremde" Sportarten in baden-württembergischen Vereinen.

Das Ziel von „Wirken! - Sportvereine im interkulturellen Dialog“ ist, bislang in Deutschland „fremde“ Sportarten in das Angebot baden-württembergischer Vereine zu integrieren. „Sambo“ ist beispielsweise in den GUS-Staaten eine der beliebtesten Kampfsportarten und wird seit Anfang 2006 erfolgreich im Verein HSB Heidenheim ausgeübt. Sambo ist die Abkürzung für „Samosaschita bes Oruschija“ und bedeutet „Selbstverteidigung ohne Waffen“. „Rund 30 Kinder- und Jugendliche trainieren bei uns die Kampfkunst Sambo, zudem können wir viele Kinder aus sozialen Brennpunkten mit unseren regelmäßigen ‚Offenen Angeboten’ begeistern“, so Eduard Marker, stellvertretender Abteilungsleiter Sambo im HSB. Er erklärt weiter, „dank der Sambo-Abteilung können wir den Kindern eine Perspektive für einen Anschluss an die Gesellschaft bieten und geben ein Stück unserer eigenen Kultur und Geschichte weiter“.

 

"Menschen integrieren und Grenzen abbauen".

Ein weiteres positives Beispiel, ist die Einbindung der Sportart „Gorodki“ in den Verein SZ Südwest Hardeck-Oberreut Seit 2002 wird das in Russland populäre Stockspiel in einer eigenen Abteilung angeboten und ist zur Heimat für Spätaussiedler und Einheimische gleichermaßen geworden. „Dieses uralte und intelligente Sportspiel wurde noch vor Ball und Rad erfunden - es ist eine Mischung aus Stab-Weitwurf und Kegeln“, so berichtet Edwin Feser vom Stadtjugendausschuss Karlsruhe. „Wir möchten das Spiel europaweit verbreiten und im Sinne der ‚europa(S)meister’-Initiative, Menschen integrieren und Grenzen abbauen.“ Die Leiterin des bundesweiten Programms „Integration durch Sport“ im LSV Baden-Württemberg, Steffi Biester, unterstützt gemeinsam mit Jochen Föll mit dem Projekt „Wirken! - Sportvereine im interkulturellen Dialog“ ein beidseitiges aufeinander Zugehen zwischen Sportvereinen und Migranteninnen und Migranten. „Nur wer bereit ist, Gemeinsamkeiten zu entdecken und Verschiedenheiten zu akzeptieren, tritt in einen interkulturellen Dialog und macht damit ein gemeinschaftliches Zusammenleben möglich“, so Steffi Biester.

Dr. Hartwig Stock, vom Bundesministerium des Inneren und Zuwendungsgeber des Programms „Integration durch Sport“, betonte bei der „europa(S)meister“-Veranstaltung in Stuttgart, dass es bereits viele erfolgreiche Integrationsmaßnahmen in und durch den Sport gibt. Jährlich werden 5,4 Mio. Euro dem bundesweiten Programm „Integration durch Sport“ zur Verfügung gestellt. „Ziel der Anschubfinanzierung ist, dass Projekte sich erfolgreich entwickeln und selbstständig weiterlaufen können. Bundesweit möchten wir den Erfolg noch weiter in die Breite ausdehnen.“

Zum Abschluss der Veranstaltung in Stuttgart loste Ebru Shik Ahmad die fünfte von insgesamt 16 Quizfragen für das Gewinnspiel „europa(S)meister“ aus. Als Preis winken drei mal zwei Tickets für das Finale der Frauen bei der Kunstturn-Weltmeisterschaft am 5. September 2007 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart (inklusive Hotel-Übernachtung). Und wer alle 16 Fragen richtig beantwortet hat zusätzlich die Chance, eine von drei Reisen für zwei Personen nach Peking zu den Olympischen Spielen zu gewinnen.


  • Von links: Dr. Hartwig Stock vom Bundesministerium des Inneren, Programmleiterin Steffi Biester, Projekt-Patin Ebru Shikh Ahmad und Präsident des LSV Baden-Württemberg Anton Häffner in Stuttgart.
    Von links: Dr. Hartwig Stock vom Bundesministerium des Inneren, Programmleiterin Steffi Biester, Projekt-Patin Ebru Shikh Ahmad und Präsident des LSV Baden-Württemberg Anton Häffner in Stuttgart.
  • Zwei junge Sportler präsentierten die Kampfsportart "Sambo". Copyright: LSV Baden-Württemberg
    Zwei junge Sportler präsentierten die Kampfsportart "Sambo". Copyright: LSV Baden-Württemberg