Sport, Soziales und Kunst vereint - Einzigartiges Projekt "Ruin" in Öhringen

Öhringen ist eine Stadt im Nordosten von Baden-Württemberg. In der Stadt findet im September und Oktober ein bemerkenswertes Kunstprojekt statt, zu dessen Gelingen auch das Programm „Integration durch Sport“ beigetragen hat. Der Kunstprofessor Andreas Mayer-Brennenstuhl hat im Hofgarten Park der Stadt eine offene Installation aufgebaut, die für mehrere Wochen als Plattform für verschiedene Projekte und Veranstaltungen dient.

Der Flyer zum Projekt
Der Flyer zum Projekt

„Ruin“ stellt eine Ruine dar, die aus vielen einzelnen Folien mit Motiven des Brandenburger Tores in Berlin bedruckt ist.

 

Von weitem hat die Installation das Erscheinungsbild einer romantischen Ruinen-Struktur, die vielen Folien sind allerdings eher zufällig zusammengefügt und sollen zudem im Laufe der Aktion noch erweitert werden. Das Kunstprojekt „Ruin“ begreift sich also selbst als Plattform für Kunst und Aktionen anderer Künstler und Menschen.

 

Dabei werden soziale Themen, die inhaltlich mit dem Thema “Ruin” korrespondieren, wie z.B. das Ende der Arbeitsgesellschaft, Migration oder die Zukunft von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen.  Einer, der die Chancen und Möglichkeiten dieses Projektes schnell erkannte, war Viktor Diner. Er ist Übungsleiter bei der TSG Öhringen und half bei der Errichtung der Ruinenarchitektur, das war alles nicht mal eine Woche vor der Eröffnung. Er hatte die Idee, vor der Ruinenkulisse ein Boxturnier zu veranstalten. Nach Rücksprache mit dem Künstler und der TSG hatte er die Zustimmung. Doch wie genau sollte das Turnier aussehen, wie sollte es bekannt gemacht werden, wo doch nur eine knappe Woche zur Verfügung stand? Viktor Diner wandte sich an das Programm „Integration durch Sport“ beim Landessportbund Baden-Württemberg. Sergej Gergert war von der Idee schnell überzeugt: „Die Ruine will soziale Themen ansprechen wie auch sportliche, das ist für das Programm `Integration durch Sport´ eine schöne Plattform um sich darzustellen.“

 

Öffentlichkeitswirksame Kampagne in nur wenigen Tagen

 

Neben einem Boxshowturnier wollten Sergej Gergert und Viktor Diner noch eine Kickbox-Show und eine Hip-Hop Vorführung organisieren. Als Partner für die Boxabteilung der TSG Öhringen wurde der PSV Offenburg gewonnen, ebenfalls ein Stützpunktverein des Programms. Die Argo Ludwigsburg  steuerte die Kickboxer bei, die außerdem noch einen selbst geschriebenen und produzierten Kurzfilm mitbrachten, der nun in der „Ruin“ zu sehen ist. Zusammen gelang es den Verantwortlichen der TSG, von “Integration durch Sport“ und von Dialog e.V. eine gelungene Veranstaltung aus dem Boden zu stampfen, die das Interesse vieler Jugendlicher weckte. Rund 150 Jugendliche verfolgten das Boxturnier und die Kickbox-Show. Sergej Gergert: „Die Atmosphäre war fantastisch. Es waren sogar einige Turner unter den jugendlichen Zuschauern und die haben dann den Raum für eine eigene Vorstellung genutzt, ganz spontan und nicht geplant oder abgesprochen, das war toll.“

 

Die Boxabteilung in der TSG Öhringen ist zwar nicht die größte Abteilung des Vereins – die TSG hat immerhin rund als 3.500 Mitglieder – dennoch eine der aktivsten, vor allem bei der Integration. Da es den Boxern nicht genügte „nur“ zu boxen, gründeten sie unter der Leitung von Viktor Diner noch den Verein Dialog e. V., um auch kulturelle Projekte veranstalten zu können. So viel Einsatz und Engagement blieb natürlich nicht verborgen und so wurde die Boxabteilung vom baden-württembergischen Innenminister Thomas Schäuble für die herausragende Integrationsarbeit geehrt.


  • Der Flyer zum Projekt
    Der Flyer zum Projekt