Sützpunktverein des Monats

Niedergörsdorfer SV e.V. : Integration mit Tradition Die Großgemeinde Niedergörsdorf, im Süden des Landkreises Teltow Fläming gelegen, gehört mit seinen schmucken Flämingdörfern zur typisch ländlichen Region.

Noch bis zur Wende wurden im Niederen Fläming riesige Flächen durch die Sowjetischen Streitkräfte genutzt. Mit dem Abzug der Roten Armee waren die se Landstriche mit einem Male menschenleer und die Gebäuden dem Verfall preisgegeben. Nach und nach wurden einige saniert und zu Wohnungen umgebaut. Mit der großen Einreisewelle Anfang der 90er Jahre wurden mit den Spätaussiedlern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken wieder russischsprachige Bewohner in der Region angesiedelt. `Altes Lager´ und `Flugplatz´(Dörfer südwestlich von Jüterbog) waren dabei Ansiedlungsschwerpunkte.

Die Geschichte mit der Integration begann 1993. Der zunehmende Zuzug deutschstämmiger Spätaussiedler in das Wohngebiet wurde zunächst in der einheimischen Bevölkerung kritisch betrachtet. Einerseits kamen immer mehr Spätaussiedler nach Niedergörsdorf, andererseits waren in den Dörfern Altes Lager und Flugplatz die Spätaussiedler fast unter sich.

Der SV Niedergörsdorf wurde 1957 gegründet und war lange Anlaufpunkt für einheimische Sportler in Niedergörsdorf. Mit dem Wandel der Bevölkerung musste sich auch der Verein verändern.

So war es nur folgerichtig, dass der Verein 1995 Stützpunktverein im Projekt wurde. Heute „Integration durch Sport“, wurde der Verein zunächst Teil des Programms `Sport für alle – Sport mit Aussiedlern´. „Seit dem hat sich viel getan“, so Reinhard Fromm, Vorsitzender des Vereins. „Der Titel ist das Eine, da steht aber mehr dahinter“, womit Fromm auf die vielen Sportfeste und die aktiven Werbeversuche des Vereins hinweist. 2006 führte der Verein 2 Sportfeste durch und beteiligte sich maßgeblich in der Organisation eines Integrationstreffens, wo sich Migranten aller Vereine mit Einheimischen treffen, um gemeinsam Erreichtes zu feiern. Diese Veranstaltungen führt der SV Niedergörsdorf gemeinsam mit der Diakonie und der Gemeinde sowie anderen Netzwerkpartnern durch. Höhepunkte 2007 sind das jährliche Volleyballturnier sowie zahlreiche Teilnahmen an anderen Turnieren im Straßenfußball, Volleyball oder Inline-Hockey.

Natürlich gab es bei der Entwicklung der Integrationsarbeit auch Probleme, so Fromm weiter, „doch durch Motivation und Freude am Sport wurde jedes Hindernis überwunden“. Anfängliche Schwierigkeiten, die Aussiedler für einen traditionellen „einheimischen“ Verein zu begeistern konnten so nach und nach beseitigt werden. Heute trainieren die 25 Vereinsmitglieder Übungsgruppen in den Sportarten Volleyball, Inline-Hockey und Basketball. Zusätzlich nehmen viele Spätaussiedler als Gast an den Trainingsangeboten teil und sollen so als neue Vereinsmitglieder gewonnen werden.

In dem Gemeindebund von 23 Ortsteilen gibt es nicht nur den Niedergörsdorfer SV als Sportverein, jedoch hat sich nur dieser auf konzeptionelle Stützpunktarbeit spezialisiert.