Thema des Monats April 2007: Kompetenz-Zentrum für die Politik - Der Bremer Rat für Integration

Der Bremer Rat für Integration ist eine noch relativ neue Institution in der politischen Landschaft in Bremen. Er soll Politik und Verwaltung in allen Fragen, die Migranten und Integration betreffen, beraten. Seit 2004 gibt es den Rat für Integration in Bremen nun und auch der Sport hat dort seinen Platz und seine Stimme. Mit den Neuwahlen in Bremen endet auch die Amtszeit des Rates, er wird nach den Wahlen ebenfalls neu gewählt, bzw. zusammengesetzt.

Jürgen Moroff, Vorsitzender des Bremer Rats für Integration (Foto; Silke Düker)
Jürgen Moroff, Vorsitzender des Bremer Rats für Integration (Foto; Silke Düker)

Der Bremer Rat für Integration hat laut Satzung vom 16.12.2004 das Ziel, die "Eingliederung von Zuwanderern und das gleichberechtigte Zusammenleben der deutschen und nichtdeutschen Wohnbevölkerung im Lande Bremen zu fördern und zu unterstützen".
Den Vorsitz hat Jürgen Moroff inne, er ist von der Bremischen Evangelischen Kirche im Rahmen der sogenannten Akteursgruppe "Religiöse Gemeinschaften" ernannt worden. Er ist Beauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche für Bürgerschaft und Senat und Leiter der Unabhängigen Patientenberatungsstelle.
„Der Rat für Integration hat in den vergangenen zwei Jahren versucht sich einzumischen“, bilanziert Jürgen Moroff, „wir waren als Institution ja völlig neu und mussten erst lernen miteinander zu arbeiten.“
 
Der Bremer Rat für Integration hat sich für die Einsetzung einer so genannten Härtefallkommission eingesetzt, die das Bleibe- und Duldungsrecht von Ausländern in strittigen Fragen klären soll, Ende 2005 wurde die Härtefallkommission dann beschlossen und nahm Anfang 2006 ihre Arbeit auf. „Neben der Härtefallkommission haben wir uns mit außerschulischer Jugendarbeit befasst, die nach unserer Meinung eine erhöhte Aufmerksamkeit benötigt und mit der Arbeit des Ausländeramtes der Stadt Bremen, die es gilt künftig zu verbessern“, bilanziert Jürgen Moroff. Übergeordnetes Arbeitsziel des Rates ist die Mitarbeit an der Umsetzung der „Konzeption zur Integration von Zuwanderern und Zuwanderinnen im Land Bremen 2003-2007“.
 
Auch der Sport ist im Rat für Integration vertreten
 
Reinhard Jarré sitzt für den Sport im Bremer Rat für Integration. Der Leiter einer Berufsschule ist im Präsidium des Landessportbundes Bremen vertreten und war darüber hinaus 25 Jahre Übungsleiter beim TV Eiche Horn, einem Großverein mit insgesamt 23 Abteilungen.
„In meinen Augen kommt der Sport bislang bei der Arbeit des Rates zu kurz. Der Rat ist so ausgerichtet, dass er Verwaltung und Bürokratie berät, aber zu wenig praxisbezogen arbeiten kann“, so Reinhard Jarré, „dabei gibt es in meinen Augen nur zwei Themenfelder, auf denen bei der Ingeration von beiden Seiten, Migranten und Gesellschaft, Bewegung möglich ist: Sport und Schule.“
 
Insgesamt gehören dem Rat 28 Mitglieder an. Beteiligt sind außer den sieben gewählten Migrantenvertretern und -vertreterinnen die Wohlfahrtsverbände, religiöse Gemeinschaften, Flüchtlingsorganisationen, Vertreter/innen aus der Sport- und Jugendarbeit, aus Bildung und Weiterbildung, den Bereichen Arbeitsmarkt, Medien, Kultur, Wissenschaft und Forschung. Vier der Mitglieder wurden vom Magistrat der Seestadt Bremerhaven benannt.


  • Jürgen Moroff, Vorsitzender des Bremer Rats für Integration (Foto; Silke Düker)
    Jürgen Moroff, Vorsitzender des Bremer Rats für Integration (Foto; Silke Düker)