THEMA DES MONATS AUSGUST: GEMEINSAM STARK FÜR EINE GELUNGENE INTEGRATION - DER STÜTZPUNKTVEREIN VFL LEIPHEIM

Der VfL ist einer von über 200 Vereinen in Leipheim. Die Stadt mit ihren 7.000 Einwohnern liegt rund 60 km westlich von Augsburg im schwäbischen Teil von Bayern. Den VfL Leipheim gibt es seit 1898, seit nunmehr 3 Jahren ist er Stützpunktverein des Programms "Integration durch Sport". Die Integrationsarbeit begann mit einer Boxgruppe, inzwischen sind 6 weitere Sportgruppen hinzugekommen, darunter Selbstverteidigung und Nordic Walking für Jugendliche. Insgesamt erreicht der Verein mit seinem Angebot rund 300 Migrantinnen und Migranten.

Seit 2003 macht der Verein VfL Leipheim aktive Integrationsarbeit. In diesem Jahr gründete sich in Leipheim mit Hilfe des Projektes Soziale Stadt eine offene Boxgruppe; auf einen Schlag kamen 23 interessierte Migranten zusammen, darunter Kasachen, Russen, Eritreer und Türken, aber auch Deutsche waren mit von der Partie. Die Gruppe war recht bald auf der Suche nach einem Verein. Als die damalige Vorsitzende des VfL Leipheim, Reinhilde Koch, angesprochen wurde, war sie von der Idee, eine integrative Boxgruppe in den Verein aufzunehmen, begeistert.

 

Die Leitung der Boxgruppe übernahm Walter Ott. Die Voraussetzungen, die der Aussiedler mitbrachte, konnten nicht besser sein. Er arbeitete bereits in der ehemaligen Sowjetunion 14 Jahre lang als Sportlehrer, davon 5 als Boxtrainer und war Sportreferent in seiner Heimatstadt. Reinhilde Koch suchte und fand im Programm "Integration durch Sport" einen Partner mit der Möglichkeit die offene Gruppe zwei Jahre lang finanziell zu unterstützen und die Gruppe als Boxabteilung des VfL Leipheim aufzubauen. Erreicht wurde dies im März 2005. Seit dieser Zeit steht die Abteilung finanziell auf eigenen Füßen. Die neugegründete Abteilung hat schnell gute Erfolge. Die zwei neuen schwäbischen Boxmeister im Mittel- und Weltergewicht kommen vom VfL Leipheim.

 

Integration im VfL Leipheim ist mehr als nur Boxen

 

Die Boxgruppe des VfL Leipheim ist nur ein Beispiel für gelungene, präventive Arbeit durch Sport. Die gemachten Erfahrungen haben auf alle anderen Lebensbereiche der Jugendlichen positiven Einfluss. Die Jugendlichen finden Vorbilder im Sport und Kontakt mit verschiedensten Nationalitäten. Sie können Ihre Kraft in einem geeigneten Rahmen erproben und dosieren lernen. Sie erfahren, dass sie durch Fleiß Ihre Ziele erreichen können. Sie lernen die eigenen Grenzen kennen und die Grenzen anderer zu respektieren. Doch der VfL Leipheim tut noch mehr: Der Verein reagiert sehr schnell auf Nachfragen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen und initiiert neue Angebote, die innerhalb von wenigen Jahren in den Verein integriert werden. Die Starthelfer - Aussiedler und Einheimische - treffen sich für Absprachen und um Ihre Erfahrungen auszutauschen. Derzeit bietet der VfL sieben offene Gruppen an: Handball für Jungen und Mädchen von 8 bis 10 Jahren, Selbstverteidigung für Jungen und Mädchen ab 16 Jahren, in Zusammenarbeit mit der Sozialen Stadt zwei Kindertanzgruppen 6-10 und 11-14 Jahren, Volleyball für 10-14-jährige, Kindertennis für 5-7-jährige, Nordic-Walking für 10-15 jährige und baut eine Kickboxgruppe auf. Um ein so breites Angebot aufrecht halten zu können, braucht der Verein starke und zuverlässige Partner, wie beispielsweise die Soziale Stadt, den Bezirk Schwaben, die Stadt Leipheim, den Jugendrichter vom Landratsamt Günzburg, die Schulen, die Jugendreferentin der Stadt, den Kinderschutzbund, den türkischen Verein "Mosaik" und den Bayerischen Jugendring.