Thema des Monats Februar 2008: Integrationsbotschafter mit Leib und Seele – Ernes Erko Kalac

Integrationsbotschafter mit Leib und Seele - Ernes Erko Kalac.
Integrationsbotschafter mit Leib und Seele - Ernes Erko Kalac.

Ernes Erko Kalac hat  die Funktion eines Integrationsbotschafters von der Pike auf gelernt. Denn da wo es ihn hinzog gab es keinen Sportverein, mit dem er seine Sportarten Karate und Kickboxen trainieren konnte. So gründete er kurzerhand mit einigen Trainingsgefährten seinen eigenen Verein. Das war vor fast sechs Jahren. Heute hat der Verein 556 Mitglieder, davon rund 450 Kinder und Jugendliche. Eine Erfolgsgeschichte ist das, die des TV Lotus Eppertshausen und sie ist untrennbar mit der Integrationsarbeit von Ernes Erko Kalac verbunden. Seit Dezember 2007 ist er auch offiziell einer der  Integrationsbotschafter für den Deutschen Olympischen Sportbund DOSB.



Ernes Erko Kalac kann auf eine Sportkarriere zurückblicken wie nur wenige. Er war Weltcup-Sieger im Kickboxen 1999 und in Karate 2002 und bis 2005 Nationaltrainer von Serbien-Montenegro. Vor dem Krieg flüchtete er nach Deutschland und fand schließlich in Eppertshausen eine neue Heimat. Dort arbeitete er zunächst erfolgreich in einem Sportstudio als Trainer und übernahm eine erste Kampfsportgruppe. Durch zunehmende Erfolge wuchs diese Gruppe stetig an und Erko Kalac wollte den Erfolg auch vermarkten, in dem er versuchte in der örtlichen Presse unterzubringen. Doch das gelang ihm nicht. „Mir wurde immer wieder gesagt dass nur über Vereine, bzw. Sportler aus Vereinen berichtet würde. Wir waren damals aber in einem Sportstudio organisiert. So habe ich mich entschlossen einen Verein zu gründen.“



Vereinsname aus dem Computer



Gesagt getan, stellte sich dann auf der Gründungsversammlung die Frage nach einem geeigneten Vereinsnamen: „Ich hatte da gerade meinen Laptop geöffnet und da stand ganz groß Lotus, für das Computerprogramm. Da haben wir kurzer Hand den Verein Lotus Eppertshausen genannt“, erinnert sich Erko Kalac. Mit Pragmatismus und Engagement hat Kalac den Verein innerhalb von fünf Jahren auf weit über 500 Mitglieder entwickelt, eine beachtliche Entwicklung. Pragmatisch ist er auch in Sachen Integration: „Für mich ist Integration ja sozusagen ein Dauerthema, ich habe es jeden Tag erlebt und auch gelebt. Das hilft mir für meine neue Tätigkeit als Integrationsbotschafter sehr“, so Erko Kalac.


Als Integrationsbotschafter will er sich vor allem für das Programm Integration durch Sport auf europäischer Ebene durchsetzen: „Das Programm ist ein hervorragendes Beispiel für organisierte, systematische Integrationsarbeit in Sportvereinen, davon können auch andere Länder in Europa profitieren.“
Doch auch in Deutschland will er als Integrationsbotschafter eine Hilfe sein. „Ich möchte Vereinen helfen Sponsoren zu finden, werde mich dafür einsetzen, dass die Sportvereine auch von anderen Seiten wie Politik und öffentliche Hand, mehr Unterstützung erhalten wenn sie Integrationsarbeit machen und schließlich möchte ich mich dafür einsetzen, dass Migranten bereits in den ersten Wochen ihres Aufenthaltes in Deutschland mehr Möglichkeiten bekommen, organisiert Sport zu treiben.“ Ernes Erko Kalac ist ein Mann der Tat, auch in seiner neuen Funktion als Integrationsbotschafter des Deutschen Olympischen Sportbundes.

 

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