Thema des Monats März 2007: Integration durch Sport unterstützt europa (s) meister – Kampagne des DOSB anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft

Das Programm "Integration durch Sport" unterstützt die Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) "europa (s) meister" zur Ratspräsidentschaft Deutschlands in der Europäischen Union mit ausgewählten Projekten. Die Landeskoordinatorin des Programms aus Baden-Württemberg, Steffi Biester, stellte das Projekt in Stuttgart vor, gemeinsam mit Dr. Hartmut Stock vom Bundesinnenministerium und Rainer Hipp, Hauptgeschäftsführer des LSV. 

Ziel des Projektes aus Baden-Württemberg ist es, "fremde" Sportarten in Deutschland in die Struktur des Vereinssports zu integrieren. "Unsere Veranstaltung war eine Antwort auf die häufig gestellte Frage: Was bewirkt der Sport im interkulturellen Dialog?", erläutert Steffi Biester.
 
Eine der beiden "fremden" Sportarten ist Gorodki. Dieses uralte Spiel stammt aus Russland und den Ländern der späteren, ehemaligen Sowjetunion, ist aber mittlerweile auch in Nordeuropa weit verbreitet. Gorodki ist, populär beschrieben, eine Mischung aus Kegeln und dem englischen Cricket, wobei es sowohl im Einzel als auch in der Mannschaft gespielt werden kann. Es gilt mit einem Wurfstab, dem Bit, die in einer Entfernung von 13 Metern zu bestimmten Figuren aufgestellten Gorodki, eine Art Kegel, mit möglichst wenigen Würfen aus dem Spielfeld zu werfen. 
 
Gorodki-WM 2006 in Karlsruhe
 
"Gorodki ist bei uns in Karlsruhe inzwischen in den Verein SZ Südwest Hardeck-Oberreut als eigenständige Abteilung mit inzwischen 30 Mitgliedern integriert", bilanziert Florian Hock vom Sport und Schulamt der Stadt. "In Zusammenarbeit mit dem Programm Integration durch Sport bieten wir Gorodki als festen Bestandteil unseres offenen Sportangebotes hier in Karlsruhe an. Dabei liegt der Fokus von Gorodki sicherlich auf den Jugendlichen und Erwachsenen mit ihren Wurzeln in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion", so Florian Hock weiter.
 
Das Sportangebot in Karlsruhe lebt von seinem mittlerweile dichten Netzwerk von Partnern. So konnten beispielsweise im Jahr 2005 fast 22 Tausend Menschen erreicht werden. Im Netzwerk sind unter anderem auch die offenen Jugendhäuser der Stadt präsent, die somit für eine Verbreitung des Angebotes beitragen.
 
Von Karlsruhe aus soll Gorodki seinen Siegeszug als Sportart quer durch Europa nehmen. Ein Anfang war da im vergangenen Jahr die 1. Weltmeisterschaft. Organisiert hat sie das Sportnetzwerk in Karlsruhe. Begrüßt wurden über 120 Athleten aus immerhin sieben verschiedenen Nationen. Dr. Hartmut Stock vom Bundesinnenministerium zur Funktionsweise des Programms "Integration durch Sport": "Ziel der Anschubfinanzierung ist, dass Projekte sich erfolgreich entwickeln und selbstständig weiterlaufen können. Bundesweit möchten wir den Erfolg noch weiter in die Breite ausdehnen." In Karlsruhe hat der Erfolg der finanzierten Maßnahme inzwischen sogar schon europäisches Niveau.
 
"Nur wer bereit ist, Gemeinsamkeiten zu entdecken und Verschiedenheiten zu akzeptieren, tritt in einen interkulturellen Dialog und macht damit ein gemeinschaftliches Zusammenleben möglich", so abschließend Steffi Biester, Landeskoordinatorin des Programms in Baden-Württemberg.