Tischtennis: Herz-/Kreislauftraining für Migranten

Braunschweig. Seit Januar 2008 führen die AWO MigrationsErstBeratung (MEB) und der Tischtennisclub (TTC) Magni in Braunschweig ein Herz- und Kreislauftraining mit insgesamt zehn Einheiten durch: Das Kursangebot unter dem Motto „Gesundheitssport Tischtennis“ richtet sich an Migranten und auch Einheimische, die sich in letzter Zeit wenig oder gar nicht sportlich betätigt haben.“

Fotos: TTC Magni - Herr Stützer
Fotos: TTC Magni - Herr Stützer

Neben gesundheitsorientierten Aspekten wie z. B. der Förderung der Bewegungsfreude und der Schulung von Koordination und Reaktionsfähigkeit verfolgen die kooperativen Veranstalter
aber noch weitere Ziele: Die teilnehmenden Zuwanderer sollen über den niederschwelligen Kurs für die Sportart Tischtennis begeistert und an den organisierten Sport herangeführt werden.

 

Mit Ina Kramer - auch eine ehrenamtlich für die AWO MigrationsErstBeratung tätige Einheimische - besucht regelmäßig den einmal wöchentlich stattfindenden Kurs. Sie sagt, dass ihr die gemeinsame sportliche Betätigung mit den Zuwanderern viel Freude bereite und dass sie es bedauere, dass sich nicht noch mehr Einheimische für eine Kursteilnahme entschieden hätten.

 

Kursleiter Norbert Schneider hat festgestellt, dass alle Teilnehmer mit Eifer bei der Sache sind: „Sie legen Wert auf körperliche Anstrengung und wollen entsprechend gefordert werden“. Der ausgebildete Übungsleiter im Bereich „Sport in der Prävention“ lässt zusätzlich auch Elemente der Körperwahrnehmung und der Entspannung in die Kursstunden einfließen.
Weiterhin vermittelt er auch theoretische Kenntnisse über die Notwendigkeit eines regelmäßigen Herz- und Kreislauftrainings und was hierbei zu beachten ist. Da einige der zehn Kursteilnehmer erst kurze Zeit in Deutschland leben und noch an der Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse arbeiten, gestaltet sich diese Wissensvermittlung nicht immer einfach.

 

Für Martin Stützer, Leiter der AWO MigrationsErstBeratung, war es wichtig, dass auch Zuwanderer ohne Vorkenntnisse in der Sportart Tischtennis das Angebot nutzen können. Er hat in der Integrationsarbeit die Erfahrung gesammelt, dass Migranten mit Interesse an Leistungssport schneller Zugang in bundesdeutsche Sportvereine finden: „Es ist aber wichtig, für Migranten auch breitensportliche Angebote zu entwickeln, um ihnen den Weg in einen Sportverein zu ermöglichen “. Der Sport sei ein wesentliches Element bei der Integration von Zuwanderern.

Hierzu sagt die 2005 aus Kasachstan zugezogene Teilnehmerin Tleules Kurmasev, eine ausgebildete Grundschullehrerin: „Durch meine Teilnahme an diesem Kurs kann ich etwas für mein Wohlbefinden tun und in entspannter Atmosphäre mit netten Menschen Tischtennis spielen.“

 

Dieser Aufgabe stellt sich auch der Tischtennisclub Magni, der seit 2006 „Stützpunktverein“ im vom Landessportbund Niedersachsen geförderten Programms „Integration durch Sport“ ist. Sollten sich die Teilnehmer des Kurses „Gesundheitssport Tischtennis“ nach Beendigung des Kurses für eine Mitgliedschaft im TTC Magni entscheiden, möchte man dort den neuen Mitgliedern die Fortsetzung ihrer sportlichen Aktivitäten in einer integrativen Hobbygruppe anbieten. (mst)


  • Fotos: TTC Magni - Herr Stützer
    Fotos: TTC Magni - Herr Stützer